Portugal: Teure Regierungskrise

Portugal ist wirtschaftlich angeschlagen und steckt nun auch noch in einer Regierungskrise – das wirkt sich auf die Finanzmärkte negativ aus.

Abendjournal, 3.7.2013

Negativ, Die Anleger befürchten, dass die Schuldenkrise mit aller Gewalt zurückkehrt. Die Börse in Lissabon ist eingebrochen, und die Zinsen, die Portugal am Kapitalmarkt für frisches Geld bezahlen muss, diese Zinsen sind sprunghaft gestiegen. Im Schlepptau Portugals sind auch die Anleihezinsen von Spanien und Italien gestiegen, und in ganz Europa sind die Börsenkurse abgerutscht.

Bessere Nachrichten gab es heute für die krisengeschüttelte heimische Hypo Alpe Adria: Die Bank erhält von der EU jetzt doch mehr Zeit für den Verkauf von Unternehmensteilen.

Ja, die im Jahr 2009 notverstaatlichte Hypo muss sich ja laut EU-Vorgabe unter anderem vom Westbalkan-Geschäft trennen, und zwar laut ursprünglichem Plan bis Ende des heurigen Jahres. EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia hat aber heute gesagt, er wäre bereit, der Hypo mehr Zeit zu geben, wenn der Restrukturierungsplan, den Österreich nach Brüssel übermittelt hat, glaubwürdig ist – wie viel mehr Zeit die Hypo bekommt, sagte Almunia nicht, die EU will den Restrukturierungsplan in den nächsten Wochen prüfen.

Noch ein Blick in die Schweiz, sie hat nach einem jahrelangen Streit mit den USA nun einem Datenaustausch-Abkommen zugestimmt.

Ja, die US-Behörden werfen einigen Schweizer Banken vor, reichen Amerikanern bei der Steuerhinterziehung zu helfen. Die Schweizer Regierung hat heute eingelenkt und erlaubt nun Banken, wenn auch nur in Einzelfällen, den USA Informationen über Geschäfte mit US-Bürgern zu übermitteln.