Telekom: "Kronzeuge" Schieszler fix

Jetzt ist es so gut wie fix: Der frühere Telekom-Vorstand Gernot Schieszler wird der erste echte Kronzeuge der österreichischen Justiz-Geschichte. Damit muss er nicht als Angeklagter vor ein Gericht, er muss nicht ins Gefängnis aber er muss wegen Beteiligung an mutmaßlichen Straftaten 300.000 Euro Schadenersatz an die Telekom zahlen.

Abendjournal, 4.7.2013

Angebot wird angenommen

Monatelang hat es gedauert, bis die Staatsanwaltschaft Wien Grünes Licht von Oberstaatsanwaltschaft und Justizministerium hatte. Jetzt steht das Kronzeugen-Angebot an den Ex-Telekom-Vorstand Gernot Schieszler. Und sein Anwalt hat auch schon klar gestellt, dass Schieszler es annehmen wird. Im Rahmen einer Diversion, also eines Tatausgleichs, muss der 43-Jährige eine Geldbuße von 300.000 Euro zahlen und 120 Stunden an gemeinnütziger Arbeit verrichten - welche wird noch vereinbart.

Schieszler hat durch seine Aussagen maßgeblich dazu beigetragen, dass es im Telekom-Skandal schon ein erstinstanzliches Urteil und mehrere Anklagen gibt. Basis dafür war unter anderem Schieszlers Auflistung von Schmiergeldzahlungen und anderen mutmaßlichen Straftaten, die er noch als Telekom-Vorstand erstellt hatte.