Med-Uni Linz: Töchterle zuversichtlich
Er kenne die universitären Abläufe, könne aber dennoch keine Summen aus dem Handgelenk schütteln, sagt Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle (ÖVP) im Gespräch mit Cornelia Vospernik. Dem Projekt Med-Fakultät Linz kann er durchaus Positives abgewinnen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.7.2013
Cornelia Vospernik im Gespräch mit Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle
Mehr Geld für Alle
Minister Töchterle ist zuversichtlich, dass es im Zuge der Med-Fakultät für Linz auch tatsächlich mehr Geld für alle Universitäten und Fachhochschulen geben wird. Konkrete Zahlen, wie viel die Zustimmung der Hochschulen zur Med-Fakultät kosten wird, lässt sich der Wissenschaftsminister aber nicht entlocken. Er kenne die Bedürfnisse und Wünsche, "irgendwo dazwischen" werde auch das endgültige Verhandlungsergebnis liegen, so Töchterle.
"Elegant aus der Zwickmühle"
Töchterle galt nie als großer Befürworter der zusätzlichen Med-Fakultät, stand aber innerparteilich unter Druck seines Parteikollegen, dem oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Dass die Junktimierung der Zustimmung zur Med-Fakultät mit mehr Geld für die Unis eine ideale Lösung aus dieser heiklen Situation bietet, bestreitet Töchterle nicht.
Nachfrage besser bedienen
Dem Projekt Med-Fakultät Linz kann Töchterle durchaus etwas abgewinnen. Gerade im Medizinstudium sei die Nachfrage nach Studienplätzen enorm. 300 zusätzliche Studienplätze sähe er als durchaus positive Entwicklung, umso mehr, als dies unter starker finanzieller Beteiligung des Landes Oberösterreich geschähe. Die zusätzliche Stärkung der Universitäten und Fachhochschulen bezeichnet Töchterle als gute Lösung. Einwände gegen das Projekt nähme er durchaus ernst, sagt Töchterle. Er sei aber zufrieden, dass der bereits seit langem wahrnehmbare Wunsch nach einer zusätzlichen Med-Fakultät nun unter vernünftigen Rahmenbedingungen realisiert werden könne.
Bessere Bedingungen für Ärzte
Auch der Kritik, dass vor allem die Arbeitsbedingungen junger Ärztinnen und Ärzte verbessert werden müssten, um die Abwanderung von Medizinern ins Ausland zu verhindern, stimmt Töchterle grundsätzlich zu und bekräftigt seine Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen für Ärzte. Davon abgesehen gäbe es dennoch gute Gründe für die Einrichtung einer neuen medizinischen Fakultät in Linz, sagt Töchterle im Interview.