"Taskforce" zu Jugendstrafvollzug tagt

Im Justizministerium tritt heute zum ersten Mal die "Taskforce Jugend-U-Haft" zusammen - eine Gruppe von Fachleuten, die für bessere Bedingungen für jugendliche Tatverdächtige sorgen soll. Anlass für die Gründung dieser Arbeitsgruppe sind die jüngst bekanntgewordenen mehrfachen Gewaltakte im Jugendstrafvollzug.

Morgenjournal, 16.7.2013

Thema auch nach der Wahl?

Eineinhalb Dutzend Fachleute sind es, die da heute im Auftrag von Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) zusammentreffen - Vertreter der Richter, der Staatsanwaltschaften, des Strafvollzuges, Bewährungshilfe und Mediziner. Ende Oktober soll es Ergebnisse geben - niemand weiß, ob Karl da noch Ministerin ist bzw. wie sich die neue Regierung zusammensetzt.

Die Wiener Jugendrichterin Beate Matschnig, namens der österreichischen Jugendrichterinnen und Jugendrichter Teilnehmerin an dem Treffen, sagt: "Das erfüllt uns auch mit Skepsis, wie es nach der Wahl ausschaut. Wir hoffen, dass das auch nach der Wahl noch ein Thema sein wird. In der Öffentlichkeit haben sich ja im Moment sehr viele hinter diese Idee gestellt."

Ideen für Reformen

Das will Jugendstrafrechtspraktikerin Beate Matschnig bald verwirklicht sehen: Mehr Betreutes Wohnen und weniger U-Haft für Jugendliche wie in der Schweiz, Untersuchungshaft nur bei schweren Delikten, gemeinnützige Arbeit statt Strafurteil. Und der Jugendgerichtshof muss wieder her - mit seiner engen Vernetzung Richtern,
Psychologen, Sozialarbeitern und Pädagogen.

Alle Reformen kosten Geld. Ob Beatrix Karl oder eine künftige Regierung dieses Geld aufbringt? Richter-Fachgruppensprecherin Matschnig: "Wir müssen uns selbst überraschen lassen."