Portugal: Anleihezinsen steigen wieder

Die Situation an den Finanzmärkten ist für Portugal wieder schwieriger geworden. Die politische Krise drückt auf das Vertrauen der Anleger und das bedeutet, dass Portugal höhere Zinsen zahlen muss, wenn sich das Land Geld von Investoren ausborgt.

Morgenjournal, 22.7.2013

Streit über Einsparungen

Und wenn, so wie in Portugal, Außenminister und Finanzminister zurücktreten, dann ist das natürlich kein beruhigendes Signal für Investoren. Denn Auslöser der politischen Krise ist ja, dass sich Regierung und Opposition nicht auf einen Kompromiss über die notwendigen Einsparungen und Reformen einigen können. Als Folge könnte Portugal im schlimmsten Fall die EU-Finanzhilfe verlieren. Um den Bankrott des Landes zu verhindern, hat Portugal 2011 von der EU, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds ein Hilfspaket über 78 Milliarden Euro bekommen. Im Gegenzeug hat sich das Land zu einem strengen Sanierungskurs verpflichtet.

Aber der strenge Sparkurs stößt auf immer mehr Ablehnung und funktioniert offenbar auch nicht. Vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass die Staatsschulden Portugals trotz aller Sparmaßnahmen weiter gestiegen sind, und zwar auf 127 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Die Arbeitslosenquote hat das Rekordniveau von mehr als 18 Prozent erreicht. Und die Wirtschaft schrumpft: Portugal steuert inzwischen auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu. Nicht nur in Portugal zweifeln die Menschen immer mehr daran, das Sparen allein der richtige Weg aus der Krise ist.

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