SIM-Karten gehackt: Verschlüsselung zu einfach

SIM-Karten sind nicht sicher und können von Kriminellen leicht gehackt werden. Diese Nachricht hat am Wochenende in Deutschland für Aufregung gesorgt. Experten haben herausgefunden, dass die Verschlüsselung der Karten zu einfach zu knacken ist. Allerdings sind nur SIM-Karten betroffen, die in älteren Handys verwendet werden. In Österreich gibt es noch keine Schadensfälle und es gibt auch nur wenig Betroffene.

Mittagsjournal, 22.7.2013

Behörde kennt das Problem

Auf der SIM-Karte sind Telefonnummern, Kontakte und Anrufe gespeichert. Damit nicht jeder darauf zugreifen kann, wird die Karte verschlüsselt. Allerdings: Die Verschlüsselungstechnik aus den 70er Jahren, die noch in vielen alten GSM-Handys zur Anwendung kommt, schützt die SIM-Card nicht gut genug für Hacker. Das haben Berliner Sicherheitsspezialisten entdeckt. Diesmal wurden allerdings nicht wie sonst üblich die Firmen gewarnt und aufgefordert die Lücke zu schließen, sondern man ist gleich an die Öffentlichkeit gegangen. Sogar die UNO hat vor Hackerangriffen gewarnt.

Eine solche Warnung ist bisher bei den österreichischen Behörden nicht eingelangt, sagt Wolfgang Feiel von der Rundfunk- und Telekom Regulierungsbehörde (RTR). Man kenne das Problem aber. "Es scheint tatsächlich ein Risiko zu sein, insbesondere wenn man Karten oder Dienste nutzt, die dem 2G-Bereich zuzurechnen sind." Das seien reine Sprachtelefonie und SMS.

Mobilfunkanbieter reagieren

Konkreten Schadensfall habe es bisher keinen gegeben, sagt Wolfgang Feiel. "Uns ist in den letzten Jahren kein einziger Fall hierzu vorgetragen worden." Bei Österreichs größtem Mobilfunkanbieter A1 heißt es, dass nur rund drei Prozent der Kunden betroffen sein könnten. Diese telefonieren noch mit einer alten SIM-Karte, die noch mit einem einfachen System verschlüsselt ist. Man werde das aber zum Anlass nehmen, alle SIM-Verschlüsselungen erneut zu überprüfen.

Ähnlich bei T-Mobile: Man könne die Zahl der Betroffenen noch nicht genau nennen. Es dürfte sich aber um einen geringen einstelligen Prozentsatz handeln. Die betroffenen Kunden werden in jedem Fall kontaktiert und die alten SIM-Karten ausgetauscht, heißt es von T-Mobile. Kunden von Drei sind von dem Problem überhaupt nicht betroffen. Es seien keine alten SIM-Karten in Verwendung.

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