Siemens-Chef: Neun Millionen zum Abschied

Nach einer Serie von Misserfolgen sind die Tage des gebürtigen Kärntners Peter Löscher an der Spitze des Technologie-Konzerns Siemens gezählt, das ist am Wochenende bekannt geworden. Löschers Vertrag wäre eigentlich noch bis 2017 gelaufen, doch Siemens wird ihm den vorzeitigen Abgang finanziell versüßen.

Morgenjournal, 29.7.2013

Abfertigung und Pension

Laut den internen Vergütungsregeln von Siemens stehen einem Top-Manager bei vorzeitigem Ausscheiden bis zu zwei Jahresgehälter inklusive Boni zu, was im Fall von Peter Löscher annähernd sieben Millionen Euro wären, dazu dürfte Löscher noch rund zwei Millionen Euro aus Pensionsansprüchen erhalten.

Voraussichtlich am Mittwoch wird in München Löschers Abgang offiziell fixiert, sein Nachfolger dürfte der bisherige Finanzvorstand Joe Kaeser werden. Kaeser hat im Gegensatz zu Löscher sein gesamtes Berufsleben bei Siemens verbracht und genießt dem Vernehmen nach das volle Vertrauen des Aufsichtsrats - ein Vertrauen, das Löscher schon lange nicht mehr hatte.

Der neue Siemens-Chef wird einige Probleme übernehmen, an denen Löscher gescheitert ist. Einerseits ist Siemens mit der Lieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn im Verzug, andererseits gibt es gröbere technische Probleme mit Windrädern. Dazu kommen noch das verlustreiche Solargeschäft und das nachlassende Wachstum in wichtigen Märkten wie China.

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