Horrorfilm "The Conjuring"
Paranormale Phänomene erfreuen sich in den letzten Jahren im Kino großer Beliebtheit, nicht zuletzt aufgrund von Überraschungserfolge wie die "Paranormal Activity"-Filmreihe. Um ein Haus, in dem Dämonen ihr Unwesen treiben, geht es auch im Horrorfilm "The Conjuring - Die Heimsuchung". Vorbild dafür war ein wahrer Fall aus dem Jahr 1971 im US-Bundesstaat Rhode Island.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 31.07.2013
Der Hund ist plötzlich tot, im Haus öffnen sich Türen wie von unsichtbarer Hand, es poltert immer wieder, Bilder fallen von den Wänden, Glühbirnen zerbersten und woher man jede Nacht die blauen Flecken am Körper bekommt, ist auch ein Rätsel. Es spukt im Haus der Familie Perron. Nach einer ansteigenden Dosis an Schreckmomenten ist klar: Untote treiben hier ihr Werk.
Wahrer Fall
"The Conjuring" beruht auf Ereignissen, mit denen die beiden bekannten Dämonologen Ed und Lorraine Warren im Jahr 1971 konfrontiert waren. Die Glaubwürdigkeit paranormaler Phänomene wird, auch im Fall der Lorraines, oft in Zweifel gezogen, doch Regisseur James Wan macht sich gerade diesen Umstand zunutze. Er greift auf die vorausschauenden Methoden der Warrens bei der Geisterjagd zurück, etwa durch Verwendung von hypersensiblen Ton-Aufnahmegeräten oder Fotofallen. Zugleich vertraut der Regisseur auf das dramatische Potenzial der Story. "Ich wollte die Spannung mit ziemlich einfachen Mitteln erzeugen", meint James Wan.
Klassische Genreeffekte
Immer wieder blickt die Kamera in düstere Ecken und Winkel des alten Hauses, entdeckt neue Orte des Grauens, etwa einen Keller, robbt sich durch enge Schächte und Gänge, blickt mit Ängstlichkeit und Unbehagen Treppen hoch. Regisseur Wan hantiert mit altmodischen, aber gekonnt kombinierten Genreeffekten, auch auf der Tonebene, irritierendes Blätterrauschen, Windgeräusche, akustische Ausfransungen und Zuspitzungen.
Kommerzieller US-Erfolg
Ein Exorzismus ist der letzte Ausweg, dabei verbeugt sich Regisseur Wan auch vor William Friedkins wegweisendem Film aus dem Jahr 1973. Während in "Der Exorzist" eine 12-Jährige von ihrer Besessenheit befreit wurde, werden in "The Conjuring" gleich fünf minderjährige Töchter bedroht. In einem Land, in dem sich der Schutz der Familie stets zu einem markttauglichen Instrument schmieden lässt, keineswegs ein Nachteil. Kein Wunder also, dass der Schocker in den USA in nur wenigen Tagen mit 50 Millionen Dollar mehr als das Doppelte seines Budgets eingespielt hat.