Weitere Milliarden für Griechenland

Ein Land, das in Sachen Arbeitslosigkeit besonders schlecht dasteht, ist Griechenland. Heute hat Griechenland vier Milliarden Euro Finanzhilfen von den Staaten der Euro-Zone bekommen. Zweieinhalb Milliarden kommen vom Euro-Rettungsfonds EFSF und eineinhalb Milliarden aus dem ständigen Rettungsfonds ESM. Wie lange Griechenland noch Hilfe braucht, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

Politik zögerlich bei Reformen

Nächstes Jahr läuft das zweite Hilfsprogramm für Griechenland aus, aber es dürfte nicht das letzte gewesen sein. An den Euro-Finanzminister wird es jedenfalls nicht scheitern, die haben schon vor Monaten signalisiert, dass sie zu weiterer Hilfe bereit sind. Die heutige Tranche der Hilfszahlungen verschafft Griechenland zumindest eine Verschnaufpause. Und im August kann Griechenland auch mit weiteren 1,8 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds rechnen.

Der Schuldenberg Griechenland ist mit derzeit gut 160 Prozent der Wirtschaftsleistung noch immer sehr groß. Wie kommt Athen denn mit den geforderten Strukturreformen voran?

Nicht so gut: derzeit versucht es die Regierung vor allem über drastische und schmerzhaft Schnitt bei den Ausgaben und weniger über Reformen oder Maßnahmen, die für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen. Das kritisiert nicht nur der Internationale Währungsfonds, auch der griechische Finanzminister Yannis Stournaras sagt, das größte Risiko für die Gesundung des Landes ist nicht die Wirtschaft, sondern die Politik.

Die Wirtschaft in Griechenland schrumpft das sechste Jahr in Folge und die Politik zögert bei den notwendigen Reformen.

Genauso ist es. Aber es sind auch Reformen auf dem Weg: so plant die Regierung in Athen bis zum Jahresende vor allem die Zahl der Lehrer und Polizisten zu verringern. Rund 25.000 Beamte sollen binnen acht Monaten andere Stellen annehmen oder selbst eine Arbeit finden, sonst werden sie entlassen. Und die Mehrheit der Griechen ist für solche Einschnitte.

Abendjournal, 31.7.2013