Milchskandal in Neuseeland
Nach dem Rückruf bakterienverseuchter Molke gerät die neuseeländische Firma Fonterra, der weltgrößte Exporteur von Milchprodukten, in seinem wichtigsten Absatzmarkt China zunehmend unter Druck. Chinesische Importeure haben Milchprodukte zurückgerufen. Der Konzernchef ist eigens nach Peking gereist, um sich persönlich zu entschuldigen.
8. April 2017, 21:58
Molkekonzentrat verseucht
Botulismus ist eine besonders gefährliche Form von Lebensmittelvergiftung - und ein Bakterium, das diese Krankheit auslösen kann, ist ausgerechnet in einem Molkekonzentrat gefunden worden, das zu Säuglingsnahrung verarbeitet wird. Fonterra Konzernchef Theo Sierings bittet die Betroffenen um Entschuldigung, und betont, Lebensmittelsicherheit habe oberste Priorität.
Noch keine Erkrankungen
Aber dieser Lebensmittelskandal zieht weite Kreise, zumal der neuseeländische Milchkonzern schon einmal in derartige Vorfälle in China verwickelt gewesen ist. Dieses Mal ist kontaminiertes Proteinkonzentrat nach China, aber auch nach Malaysia, Vietnam, Thailand und Saudi-Arabien geliefert worden. Hinweise über Erkrankungen lägen nicht vor betont das Unternehmen.
Auch Danone betroffen
China hat die Fonterra-Importe sofort gestoppt, der französische Lebensmittelkonzern Danone nahm in Malaysia Säuglingsnahrung aus den Regalen und Vietnam ließ ebenfalls Produkte zurückrufen.
Die Fonterra-Aktien brachen um fast zehn Prozent ein, und auch der neuseeländische Dollar ging auf Talfahrt.