Börsen nehmen Italiens Schulden gelassen

Während die italienische Regierung streitet, steigen die Staatsschulden weiter. Die Finanzmärkte reagieren darauf erstaunlich gelassen. Die Renditen auf italienische Staatsanleihen sind in letzter Zeit gesunken und dürften im Laufe des Jahres noch weiter sinken. Ein Grund dafür ist die italienische Wirtschaft.

Morgenjournal, 13.8.2013

Lage nicht hoffnungslos

Es gibt Anzeichen dafür, dass die Rezession langsam zu Ende geht. Die italienische Wirtschaft ist jetzt zwei Jahre lang geschrumpft, aber spätestens nächstes Jahr sollte sich wieder ein leichtes Wachstum ausgehen. Und zweitens kann man mit italienischen Staatsanleihen immer noch ganz gut verdienen - die Nachfrage ist also groß.

Trotzdem steigen in Italien die Staatsschulden, es sind die zweithöchsten in der Eurozone nach Griechenland. Dass das nicht für Verunsicherung sorgt, kommt auch daher, dass Italien zu einem sehr großen Anteil im Inland verschuldet ist. Das heißt, zwei Drittel aller Staatsanleihen werden von Italienern gehalten. Und die verkaufen ihre Anleihen auch nicht so schnell, wenn es einmal unangenehm wird. Trotzdem will die italienische Regierung jetzt angeblich Anteile an staatlichen Konzernen verkaufen, um die hohen Schulden zumindest teilweise abzubauen.