Ermittlungen nach Alpine-Pleite
Nach der Pleite des Baukonzerns Alpine ermittelt jetzt die Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft. Und zwar wegen Verdachts des Betrugs, der betrügerischen Krida - also der gezielten Schädigung von Gläubigern - und der Bilanzfälschung. Beschuldigte sind fünf ehemalige Manager und Geschäftsführer der Alpine-Bau: Zwei Spanier und drei Österreicher.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 13.8.2013
Verdacht ausreichend
Auslöser für die Ermittlungen war die Anzeige eines Anwalts, der Besitzer von Alpine-Anleihen vertritt. Und laut Staatsanwaltschaftssprecher Erich Mayer ist der Verdacht ausreichend, um ein Ermittlungsverfahren einzuleiten.
Offenbar prüft die Staatsanwaltschaft unter anderem, ob die Alpine im Frühjahr 2012 zu positive Zahlen präsentiert hat und ob dadurch Anleger getäuscht wurden, an die damals noch Alpine-Anleihen verkauft wurden. Ermittelt wird gegen zwei Spanier und drei Manager aus Österreich, darunter die Ex-Alpine-Bau Geschäftsführer Johannes Dotter und Arnold Schiefer.
Thema ist auch die Alpine Energie AG, die mit 3000 Beschäftigten Energienetze baut. Sie ist heuer im März, vor der Alpine-Pleite, von der spanischen Muttergesellschaft FCC übernommen worden. Im Gegenzug gab es eine Art Überbrückungskredit für die Alpine von 75 Millionen Euro. Aber Anwalt Eric Breiteneder, der die Anzeige erstattet hat, sagt: die Beteiligung sei wahrscheinlich mehrere Millionen Euro wert gewesen. Damit hätte man die Gläubigerinteressen geschädigt.
Unter den Beschuldigten sorgt die Anzeige für Verärgerung. Die Transaktion um die Alpine Energie sei Teil einer Restrukturierungsvereinbarung gewesen. Dass die Alpine Energie übrigens heute weiterverkauft wurde an den deutsch-skandinavischen Finanzinvestor Triton - um kolportierte 100 Millionen Euro - davon würden die Alpine Gläubiger profitieren. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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