Post setzt immer mehr auf Pakete

Die Österreichische Post will künftig im deutschen Pharmagroßhandel mitmischen und hat sich bei einer Pharma-Logistikfirma eingekauft. Das neue Motto: Mehr Pakete statt Briefe.

Abendjournal, 13.8.2013

Schlankere Struktur

Das Briefgeschäft lässt nach und die heimische Post will das mit mehr Paket-Kunden kompensieren. Deshalb passt das Geschäft mit dem Versand von Medikamenten in die Expansionspläne der Post. Und die Branche ist nicht neu: Die Österreichische Post ist bereits durch ihre Logistiktochter Trans-o-flex im Pharmageschäft engagiert.

Weiß man, mit welcher Summe die Post beim Pharmalogistiker eingestiegen ist?

Nein, da hält sich Post-Chef Pölzl bedeckt - nur so viel: die österreichische Post hält 40 Prozent an der neugegründeten Firma AEP. Teilhaber mit gut 25 Prozent ist übrigens auch Ex-Wirtschaftsminister Bartenstein, der mit seiner Familie eine Pharmafirma betreibt und derzeit mit einem Viagra-Nachbau-Medikament gute Geschäfte macht.

Und was will AEP anders machen als bisherige Pharma-Logistiker?

Die Struktur ist schlanker - AEP bedient Apotheken zum Beispiel nur von einem einzigen Zentrallager aus. Die Betriebskosten für die Auslieferungslager gehören nämlich zu den größten Ausgaben anderer Versandhändler. Außerdem liefert AEP nur noch einmal pro Tag und nicht wie in der Branche üblich zwei bis dreimal täglich. AEP versteht sich als Diskont-Logistiker und kalkuliert mit Rabatten, bei denen die Etablierten nicht mehr mithalten könnten, ohne noch größere Verluste zu schreiben.