"The Wall" im Ernst-Happel-Stadion
Roger Waters, einer der Gründer der britischen Rockband Pink Floyd, gastiert am Freitag im Wiener Ernst Happel-Stadion mit der legendären Show "The Wall", die 1980 aus dem gleichnamigen Album entstand. Schon damals war der technische Aufwand auf der Bühne groß, doch die Open-Air-Show, die Roger Waters auf seiner Tour durch Europa für seine Fans bereithält, übertrifft das Vergangene bei Weitem.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.8.2013
Dreieinhalb Tage dauert es, bis die Bühne für "The Wall" fertig aufgebaut ist. 30 Projektoren werden allein für die Visuals montiert und 424 Kunststoff-Steine liegen bereit, um die Mauer in der ersten Konzerthälfte auf der 115 Meter breiten Bühne aufzubauen. Videos und Trickfilme werden auf sie projiziert, in der zweiten Hälfte der Show wird die Mauer wieder zerstört.
Selbe Geschichte, neue Technik
"The Wall" ist mittlerweile über 30 Jahre alt. Roger Waters, der die meisten Titel für das Konzeptalbum aus dem Jahr 1979 geschrieben hat, würde es heute wieder genauso machen, sagte er bei der Pressekonferenz in London zu Beginn seiner Europa-Tournee.
Nur die Technik wurde den zeitgenössischen Möglichkeiten angepasst. Aber die Geschichte, die 1982 auch verfilmt wurde, ist noch immer dieselbe: "The Wall" erzählt von Pink, einem Rockmusiker, der sich immer mehr abschottet und eine imaginäre Mauer um sich herum errichtet.
Er will sich schützen: Vor seiner Mutter, die ihn mit ihrer Fürsorge erdrückt, vor den Lehrern, die ihn in seiner Kindheit grausam behandelt hatten, vor seiner Frau, die ihn betrügt und vor der Leere, die der frühe Tod seines Vaters in ihm hinterlassen hat. Jeder dieser Schicksalsschläge symbolisiert einen weiteren Stein in der Mauer - another brick in the Wall.
Authentische Erzählung
Mehr als drei Millionen Menschen haben Pinks Geschichte in den letzten Jahren als gigantische Bühnenshow gesehen. Roger Waters meint, der Erfolg habe damit zu tun, dass das Erzählte authentisch sei. Er schreibe, was er fühle und daher würden die Leute spüren, dass es echt sei. Denn Waters drückt aus, was er vom Erwachsenwerden hält.
Außerdem spielt auch Roger Waters´ politisches Verständnis eine große Rolle. Bei seinem Auftritt in Frankfurt am Main vor knapp zwei Wochen widmete Roger Waters die Show allen Terror-Opfern weltweit, in Istanbul solidarisierte er sich mit den regierungskritischen Demonstranten am Taksim-Platz.
Das letzte Konzert seiner Europa-Tournee wird Roger Waters, der in zwei Wochen seinen 70. Geburtstag feiert, in Paris spielen, und zwar am 21.September. Für das Konzert in Wien im Ernst-Happel Stadion am Freitag gibt es noch Karten.