Gibraltar-Konflikt: EU schaltet sich ein
Die EU schaltet sich jetzt in den Gibraltar-Konflikt zwischen Spanien und Großbritannien ein. Eine Expertenmission werde nach Gibraltar reisen, um die spanischen Grenzkontrollen zu überprüfen. Spanien hatte als Reaktion auf versenkte Betonblöcke in den Gewässern vor Gibraltar seine Grenzkontrollen zwischen britischem und spanischem Territorium verschärft.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 22.8.2013
Kommission entsendet Beamte
Bis zu sechs Stunden Wartezeit und das bei brütender Hitze - hunderte EU-Bürger haben sich bei der EU-Kommission über die verschärften Grenzkontrollen in Gibraltar beschwert. Die spanischen Grenzbeamten nehmen ihre Arbeit besonders genau, seit sich der spanisch-britische Konflikt um Gibraltar verschärft hat.
Unverhältnismäßig und politisch motiviert seien diese Kontrollen, beschwerte sich schon vor einigen Tagen der britische Premierminister David Cameron bei der EU-Kommission. Diesen Vorwürfen will die Brüsseler Behörde nun nachgehen, bestätigt Kommissionssprecher Olivier Bailly: "Wir müssen uns vor Ort selbst überzeugen, ob die Wartezeiten wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens oder eben wegen anderer besonderer Umstände an dieser Grenze auftreten."
Eine Erkundungsmission aus EU-Beamten sowie spanischen und britischen Beobachtern soll sich im September ein Bild der Lage verschaffen. Der spanische Außenminister verteidigt in Brüssel weiterhin das Vorgehen seiner Regierung: "Erst wenn das Vertrauen in die Regierung von Gibraltar wiederhergestellt ist, können wir an eine Lockerung der Grenzkontrollen denken."
Seit die Regierung von Gibraltar, das seit 300 Jahren britisches Territorium ist, Betonblöcke im Meer vor der Küste versenkt hat - offiziell zum Schutz des Fischbestandes - ist der Konflikt mit Spanien wieder hochgekocht. Die spanische Regierung fürchtet um die Existenz ihrer Fischer und sieht darin außerdem einen Schritt der illegalen Landgewinnung.