Gewerkschaft warnt vor 12-Stunden-Arbeitstag

Die Gewerkschaft warnt vor schlechteren Arbeitsbedingungen durch eine gesetzliche Höchstarbeitszeit von zwölf Stunden täglich, wie das von der ÖVP gefordet wird. Bei Bedarf gebe es ohnehin schon jetzt die Möglichkeit dazu, sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar; aber nur, wenn die Arbeitnehmerinnen zustimmen. Bei einer gesetzlichen Ausweitung dagegen könnten die Unternehmen 12-Stunden-Tage einfach erzwingen.

Abendjournal, 23.8.2013

"Verhandlungsposition wesentlich geschwächt"

Schon jetzt kann die Höchstarbeitszeit unter bestimmten Bedingungen auf zwölf Stunden ausgedehnt werden. ÖGB-Präsident Erich Foglar nennt als Beispiel einen Industriebetrieb, in dem zwar bis zu zwölf Stunden pro Tag gearbeitet werden kann, aber dafür insgesamt nur 34 Stunden pro Woche.

Wären aber zwölf Stunden Höchstarbeitszeit die gesetzliche Norm, könnten Unternehmer das willkürlich verordnen, so Foglar, ohne mit Gewerkschaft oder Betriebsrat zu verhandeln: "Ihre Verhandlungsposition ist dann wesentlich geschwächt. Es gibt ja auch viele kleine Betriebe, in denen es keinen Betriebsrat gibt, und da haben die Mitarbeiter dann überhaupt keine Möglichkeit. Weil wenn es gesetzlich möglich ist, dann wird es der Arbeitgeber auch anordnen."

Schließlich gehe es auch um die gesundheitliche Gefährdung der Arbeitnehmer durch überlange Arbeitszeiten, so der Gewerkschaftspräsident.