500 Syrien-Flüchtlinge nach Österreich

Österreich will in den kommenden Wochen 500 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. In einem Pressegespräch hat Österreichs Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) gestern Details über die Aktion verraten.

Morgenjournal, 31.8.2013

Christen bevorzugt?

Die Aussage Spindeleggers vom Donnerstag, bevorzugt "Frauen, Kinder und Christen" aufnehmen zu wollen, hatte für Kritik von Flüchtlingsorganisationen gesorgt. Spindelegger begründete dies gestern mit Familiennachzug für bereits in Österreich befindliche christliche Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland: "Wir haben bereits viele Flüchtlinge, die Christen sind, weil sie verfolgt werden aufgrund ihres Religionsbekenntnisses, und Familiennachzug für diese soll eben auch gewährleistet sein. Aber wenn jetzt jemand unter den 500 ist, der kein Christ ist, aber dringend Schutz und Hilfe braucht, werden wir ihn auch willkommen heißen."

Ab Montag werden darüber Gespräche mit dem UNO Flüchtlingshilfswerk UNHCR aufgenommen. Schon jetzt suchen etwa 100 Syrer im Monat um Asyl in Österreich an, etwa 80% der Anträge würden auch positiv positiv entschieden - so Spindelegger, abgesehen von den 500, die man zusätzlich aufnehmen wolle.

Reisewarnung

Weil Österreich ein Übergreifen des Syrienkonflikts auf den Libanon befürchtet, gilt ab sofort eine offizielle Reisewarnung für die gesamte Region. Derzeit befinden sich 200 bis 300 Touristen aus Österreich im Libanon. Dazu kommen noch 600 Österreicher, die dauerhaft dort leben.

Auch 167 österreichische Blauhelme sind zur Zeit für die UNO im Libanon im Einsatz. Ihre Sicherheitslage werde gemeinsam mit den Vereinten Nationen ständig überprüft.

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