Syrien: Regime bietet Waffenstillstand an
Die diplomatischen Bemühungen zum Syrien-Konflikt sind in Bewegung geraten. Aus Teheran kommt ein interessantes Angebot: Der neue iranische Präsident Hassan Rohani will zwischen den Bürgerkriegsparteien in Syrien vermitteln. Und das Regime in Damaskus denkt mittlerweile laut über eine Waffenruhe nach.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.9.2013
"Bürgerkrieg in der Sackgasse"
Der stellvertretende syrische Ministerpräsident Kadri Dschamil liefert eine echte Überraschung:
In einem Interview für die britische Zeitung "The Guardian" schlägt er für den Fall einer Friedenskonferenz einen Waffenstillstand vor. Denn, so Dschamil, "der Bürgerkrieg steckt in der Sackgasse. Weder die Regierung noch die bewaffnete Opposition können gewinnen."
Ist das ein echtes Friedenssignal oder wieder nur eine neuer diplomatischer Schachzug des syrischen Regimes? Wer weiß das schon. Denn ob die seit langem geplante Genf-II-Konferenz unter Beteiligung aller Konfliktparteien überhaupt stattfinden kann, das steht noch in den Sternen.
Iran will vermitteln
Eine bemerkenswerte Stellungnahme zum Syrien-Konflikt kommt mittlerweile auch aus dem Iran, einem engen Verbündeten der Assad-Regierung. Der neue iranische Präsident Hassan Rohani erklärt sich in einem Gastkommentar für die Washington Post bereit, zwischen Assad und den Aufständischen zu vermitteln. Rohani schreibt, es müsse eine Atmosphäre geschaffen werden, in der die Völker der Region selbst über ihr Schicksal entscheiden könnten.
Unterdessen ringen in New York die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrates weiter um eine Resolution zur Kontrolle der syrischen Chemiewaffen. Am Wochenende wird es spannend. Dann soll Syrien gemäß der jüngsten russisch-amerikanischen Vereinbarung eine Liste mit seinen Chemiewaffen offenlegen.
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