Salzburg: Hinterhäuser folgt Pereira
Das Kuratorium der Salzburger Festspiele hat gestern die Weichen für die Zukunft gestellt und zwar in der allgmein erwarteten Weise: Helga Rabl-Stadler wird als Präsidentin bis Oktober 2017 verlängert. Und als Intendant wird ab Oktober 2016 Markus Hinterhäuser bestellt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 26.9.2013
Hinterhäusers Handschrift
Zunächst als Pianist, in den 1990er Jahren als Gründer von "Zeitfluss", ab 2007 für fünf Jahre Konzertchef und schließlich einen Sommer lang Intendant: "Ich fühle mich den Salzburger Festspielen auf vielfache Weise verbunden", sagte gestern Markus Hinterhäuser bei seiner Vorstellung. Eine Handschrift habe er in diesen Jahren ausgebildet und in dieser Handschrift wolle er nun fortschreiben. Die Handschrift zeigt sich zum Beispiel darin, wie Hinterhäuser Konzert und Oper zusammenführt: Die von Alexander Pereira begründete Reihe mit geistlicher Musik möchte er weiter-führen, im doppelten Sinn des Wortes, so könne er sich vorstellen zur Eröffnung eine Oper zu inszenieren.
Redimensionierung: 220.000 Karten
Die Planung von Konzert und Oper wird Hinterhäuser selbst übernehmen, ein Schauspielchef wird gesucht. Und auch da geht es wieder um enge Abstimmung: "Ein Schauspielchef ist wichtig und genauso wichtig ist die Definition: `Was ist das Schauspiel bei den Salzburger Festspielen." Darüber müsse man sich Gedanken machen, dann finde man auch die richtige Person, sagt Hinterhäuser. Ein wichtiges Schlagwort ist Redimensionierung: Die Salzburger Festspiele sollen künftig wieder etwas kleiner werden: "Ich habe in den Jahren, in denen ich hier tätig war als Konzertchef, die Erfahrung gemacht, dass 220.000 Karten ein gutes Maß sind. Das ist bewältigbar." Für dieses etwas kleinere Programm könnte es, so die Subventiongeber, künftig wieder etwas mehr Geld der öffentlichen Hand geben: Den Festspielen wurden seit 15 Jahren weder Teuerung noch höhere Löhne abgegolten.
Langfristige Zusammenarbeit erwünscht
Für Markus Hinterhäuser sollen die Festspiele mehr sein als eine Folge hochkarätiger und luxuriöser Aufführungen. Es geht ihm auch um die Frage, was ein Fest-Spiel überhaupt leisten könne: "Fest und Spiel, beides folgt einer Idee. Es gibt kein Fest ohne eine gemeinsame Übereinkunft und es gibt kein Spiel, das nicht einer gemeinsamen Idee folgt", sagt Hinterhäuser. Markus Hinterhäuser ist als Intendant bestellt bis nach dem Sommer 2021, doch man möchte ihn gerne länger an die Festspiele binden, damit das rasche Kommen und Gehen der Intendanten ein Ende hat.