Alternativ-Nobelpreis an C-Waffen-Gegner

Der Alternativ-Nobelpreis gilt als Kritik am Nobelpreis und wird jedes Jahr für die "Gestaltung einer besseren Welt vergeben". Dieses Jahr geht er an Menschen, die sich für die "Sicherung der Grundlagen des menschlichen Lebens" einsetzen. Unter den Preisträgern ist aus aktuellem Anlass ein Mann, der sich seit Jahren für eine Welt ohne Chemiewaffen einsetzt, der US-Bürger Paul Walker.

Mittagsjournal, 26.9.2013

"Welt friedlicher machen"

Die Bilder des Giftgasangriffs in Syrien schockierten die ganze Welt und einen Mann besonders: den 67-jährigen Paul Walker. Er setzt sich seit Jahren für die Zerstörung chemischer Waffen ein und erhält dafür heuer den Alternativ-Nobelpreis. Mit seiner Arbeit trug er maßgeblich dazu bei, dass mehr als 55.000 Tonnen chemischer Waffen vernichtet wurden und 188 Staaten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen beigetreten sind. Nicht genug, sagt Paul Walker: "Am meisten machen wir uns um vier Länder Sorgen: nämlich Nordkorea, Israel, Syrien und Ägypten, von denen wir sicher oder ziemlich wissen, dass sie chemische Waffen haben."

Syrien hat angekündigt am 14. Oktober dem Pakt für die Abschaffung chemischer Waffen beizutreten. Dann sollen die Chemiewaffen des Landes zerstört werden. Ein Prozess der riskanter und teurer ist, als die Herstellung von Chemiewaffen, sagt Walker: "Wir wollen chemische Waffen zerstören, um die Welt sicherer und friedlicher zu machen, und es wäre absolut widersprüchlich, bei ihrer Zerstörung Menschen zu töten oder zu verletzen."

Weitere Preisträger

Neben dem Chemie-Waffen-Gegner Paul Walker erhalten noch weitere drei Menschen den Alternativen Nobelpreis: Der Schweizer Agrarwissenschaftler Hans Herren erhält ihn für die Entwicklung von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Afrika. Der kongolesische Arzt Denis Mukwege wird dafür ausgezeichnet, dass er seit Jahren - trotz Mordversuchen - vergewaltigte Frauen im Kongo behandelt. Und der palästinensische Anwalt Radschi Surani wird für seinen Einsatz für Menschenrechte in Palästina und der arabischen Welt geehrt. Der Preis ist mit 57.000 Dollar dotiert.

Übersicht