"Hamlet" am Burgtheater

Das Wiener Burgtheater bringt in diesem Theaterherbst die ganz großen Theaterklassiker von William Shakespeare: Zuerst "Hamlet" und dann "König Lear" mit Klaus Maria Brandauer. Der Dänenprinz steht schon von kommendem Samstag auf der Bühne, dargeboten vom deutschen Schauspieler August Diehl.

Homburg und Hamlet

"Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage". August Diehl läuft schwer atmend durch die holzvertäfelten, hohen Räume der sich drehenden Bühne von Martin Zehetgruber, bis er diese Worte sagt und er sagt sie so intensiv, so traumverloren und hellwach, wie es die großen Hamlets seit Jahrhunderten tun. Regisseurin Andrea Breth hat im Sommer 2012 bei den Salzburger Festspielen mit August Diehl Kleists „Prinz Friedrich von Homburg" erarbeitet und da wurde ihr klar, dass Diehl der Hamlet unserer Tage sein könnte.

"Keine Kurzversion"

Um Hamlet kreist ein erprobtes Breth-Ensemble von Andrea Clausen bis Udo Samel, Markus Meyer und Hans-Michael Rehberg. Andrea Breths Hamlet dauert an die sechs Stunden, sie setzt auf die alte Übersetzung von Schlegel und man hört vieles, was man sonst nicht zu hören bekommt und die Vielschichtigkeit des Textes leben lässt. Es sei ein mental und handwerklich schweres Stück: "Wir machen keine Kurzversion. Man muss wissen, wenn man sich Hamlet anschaut, dass man Zeit mitbringen muss", sagt die Regisseurin.

Prinzip Hamlet

Hamlet ist für Andrea Breth so vielschichtig wie der Text Shakespeares: "Hamlet ist kein Mörder." Er sei ein nachdenklicher Mensch, der auch etwas Rebellisches und manchmal auch etwas Pubertäres an sich hätte, so Breth. Das Prinzip Hamlet könnte man sagen ist aber viel mehr als die Figur: "Es ist auch eine gewisse Ermüdungserscheinung an der Welt und an sich selber, dass man mit sich und der Welt nichts mehr anfangen kann", sagt Andrea Breth. Sie hat viele Klassiker und Opern inszeniert, viel Shakespeare war nicht dabei. Umso neugieriger wird die Premiere des „Hamlet" am kommenden Samstag am Wiener Burgtheater erwartet

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