Kanzler Faymann (SPÖ): "Mit ÖVP verhandeln"

Zufrieden, aber nicht euphorisch reagiert die SPÖ auf ihren ersten Platz. Keine Selbstverständlichkeit sei der erste Platz, sagt Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ). Sollte er den Auftrag für die Regierungsbildung bekommen, werde er mit der ÖVP verhandeln.

  • Werner Faymann

    SPÖ-Spitzenkandidat und Bundeskanzler Werner Faymann bei der Wahlfeier der SPÖ

    (c) Schlager, APA

  • SPÖ-Zentrale

    Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Staatssekretär Josef Ostermayer und die Geschäftsführer/innen Laura Rudas und Norbert Darabos

    (c) Schlager, APA

  • Werner Faymann

    Werner Faymann (SPÖ) bei der Stimmenabgabe

    (c) APA

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Sonderjournal, 29.9.2013

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) im Interview mit

Faymann: "Stabile Regierung aus zwei Parteien"

Er nehme den ersten Platz als überhaupt nicht als Selbstverständlichkeit, sagt Bundeskanzler Werner Faymann zum Wahlergebnis. Er sei froh darüber und werde versuchen, "das Vertrauen mit ganzer Kraft zu rechtfertigen und das, was ich vor der Wahl gesagt habe, gilt für mich auch nach der Wahl". Das Minus seiner Partei erklärt Faymann mit der Finanzmarktkrise, die einige Projekte verhindert habe.

Wenn das Endergebnis vorliegt und er den Auftrag für die Regierungsbildung bekommen, werde er mit der ÖVP verhandeln, so Faymann. Er werde alles unternehmen, "um eine stabile Regierung aus zwei Parteien zu bilden".

Sonderjournal, 29.9.2013

Über die Reaktionen der SPÖ auf das Wahlergebnis

Bures: "Gespräche mit der ÖVP"

Auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Verkehrsministerin Doris Bures (beide SPÖ) sind trotz der Verluste zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Partei. Heinisch-Hosek ist "stolz". Man dürfe nicht vergessen, dass in den vergangenen fünf Jahren in 20 EU-Ländern die Regierungschefs abgewählt wurden - "das heißt, hier so gut durch die Krise gekommen zu sein, ist doch respektabel", so die Frauenministerin.

Verkehrsministerin Bures schlägt in dieselbe Kerbe wie ihre Parteikollegin. Bures geht davon aus, dass wenn Bundeskanzler Werner Faymann den Auftrag zur Regierungbeteiligung bekommt, er Gespräche mit der ÖVP führen werde.

Schmied: "Kein Anlass für Euphorie"

"Der erste Platz ist der erste Platz", sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Das Minus sei jedoch nicht schönzureden. Das Ergebnis ist für Hundstorfer eine "klare" Bestätigung dafür, dass die SPÖ weiter den Regierungsauftrag habe. Besonders müsse analysiert werden, was in der Steiermark passiert ist, wo die FPÖ den ersten Platz errungen hat, so Hundstorfer.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied freut sich über den ersten Platz: "Es ist wichtig, auf Platz eins zu sein." Zu Euphorie gebe es keinen Anlass, vor allem mit Blick auf die Stärke der FPÖ, so Schmied.

Darabos: "Zufrieden"

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos gibt sich zufrieden: "Das Ziel war es, Platz eins zu erreichen, das ist uns gelungen." Auch mit dem Abstand zu den anderen Parteien sei man zufrieden, so Darabos.

Häupl: "Mahü" nicht schuld

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sieht keinen Zusammenhang zwischen den SPÖ-Verlusten und dem bescheidenen Abschneiden der Grünen mit der Diskussion um die Wiener Mariahilfer Straße. Die Leute könnten das von Bundesthemen unterscheiden.

Die Fortsetzung der Großen Koalition ist für Häupl noch keineswegs ausgemacht. "Das ist eine Geschichte, die man sich überlegen muss", so Häupl, der an das Jahr 200 erinnerte, als die SPÖ erste wurde und trotzdem eine schwarz-blaue Regierung ins Amt kam.

Sonderjournal, 29.9.2013

Bürgermeister Michael Häupl im Gespräch mit Paul Tesarek