Grüner "Wahlkampfabtakt" in Wien

Heute beenden auch die Grünen ihren Wahlkampf. Im Wiener Palmenhaus luden sie zu einem "Wahlkampfabtakt". Die Rednerinnen des Vormittags: Parteichefin und Bundes-Spitzenkandidatin Eva Glawischnig sowie die Grüne Salzburger Vizelandeshauptfrau Astrid Rössler.

Mittagsjournal, 28.9.2013

Rössler träumt von Grüner Bundeskanzlerin

Kein Triumphmarsch, sondern entspannte Jazzklange beim offiziellen Wahlkampfschluss der Grünen. Die Gäste sind viel Wahlkampvolk in grünen Jacken, Parteiprominenz von einst und jetzt, die Spitzenkandidaten auf der aktuellen Liste sowie die Salzburger Vizelandeshauptfrau Astrid Rössler. Seit wenigen Monaten im Amt ist sie stolz auf die Ernsthaftigkeit, die Begeisterung und die Standhaftigkeit, die die Grünen in ihrem Bundesland jetzt beim Regieren gezeigt hätten.

Eigenschaften, die Rössler auch Eva Glawischnig und ihrem Bundesteam zuschreibt. Dann verlässt sie, zumindest politarithmetisch gesehen, kurz den Boden des Realismus, wenn sie sagt, es sei Zeit für eine Grüne Bundeskanzlerin: "Eine Grüne Bundeskanzlerin mit Kompetenz, mit Herz, mit Power und mit Tempo. Und diese grüne Bundeskanzlerin heißt Eva Glawischnig." Immerhin, "Jetzt Eva" ist auf dem Plakat auf der Bühne zu lesen.

Glawischnig hofft auf "Neustart für Österreich"

Die große Koalition ist politisches Hauptangriffsziel von Eva Glawischnig in ihrer Rede: "Vor zehn Jahren hatten SPÖ und ÖVP gemeinsam noch fast 80 Prozent der Stimmen der Wählerinnen und Wähler, mittlerweile raufen sie um 50 Prozent. Wenn sie darunter fallen – und dafür haben wir eine hervorragende Chance -, gibt's die Chance für einen Neustart in Österreich." Glawischnig meint damit ein Ende von Kontrollverweigerung, das Ernstnehmen von Umwelt- und Klimaschutz sowie Sozialpolitik, vor allem aber – und da kommt sie zum zentralen Grünen Wahlthema – das Ernstnehmen von Kontrolle und dem Abstellen von politischer Korruption.

"Die Würfel sind gefallen", sagt Glawischnig. Aber, so fügt die Grüne Spitzenkandidatin, quasi mit Gruß an Sympathisanten von Kleinparteien hinzu, jede Stimme sei wertvoll. Zu wertvoll, als dass sie vielleicht verloren geht, sprich gar nicht zum Einzug der gewünschten Partei in den Nationalrat führt.