Nationalratswahl: Kein Kopf-an-Kopf-Rennen
Morgen ist Nationalratswahl. Fast 6,4 Millionen sind wahlberechtigt, um 51.000 Personen mehr als bei der Wahl 2008. Unter diesen 6,4 Millionen sind knapp 350.000 Erstwähler. Bundesweit kandidieren neun Parteien, weitere fünf in einzelnen Bundesländern. Die morgige Wahl bringt auch eine Neuerung: Erstmals können drei Vorzugsstimmen vergeben werden.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 28.9.2013
Erstmals drei Vorzugsstimmen
Um die Gunst der Wählerinnen und Wähler bemühen sich bundesweit SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, BZÖ und Team Stronach, außerdem Neos, Piratenpartei und KPÖ. Die in einzelnen Bundesländern antretenden Parteien sind die Christliche Partei, der Wandel, die Männerpartei, die EU-Austrittspartei und die Sozialistische LinksPartei.
Bei der Nationalratswahl können erstmals drei Vorzugsstimmen vergeben werden, eine auf Bundesebene, eine auf Landes- und eine auf Wahlkreisebene. Wichtig ist: Der oder die bevorzugte Kandidat/Kandidatin muss der Partei angehören, die man wählt, sonst zählt nur das Kreuz bei der Partei, nicht aber die Vorzugstimme. Die Wahrscheinlichkeit, dass auf diese Weise jemand von einem aussichtslosen hinteren Platz einer Wahlliste nach vorne und damit wider Erwarten ins Parlament gewählt wird, sei allerdings recht gering, sagen Experten. Denn die Zahl an Vorzugsstimmen, die man dafür braucht, ist groß.
Kein Kopf-an-Kopf-Rennen
Von den bisher im Parlament vertretenen Parteien geht die SPÖ mit dem historischen Tiefststand von 29,3 Prozent in die Wahl, ebenso die ÖVP - mit 26 Prozent. Die Freiheitlichen hatten bei der letzten Wahl 17,5 - mehr als vor der Ära Haider, weniger als mit Haider, das BZÖ hatte eben wegen ihres ehemaligen Parteichefs Jörg Haider 10,7 Prozent. Die Grünen hatten mit 10,4 Prozent das zweitbeste Ergebnis in ihrer Geschichte erreicht, das Team Stronach stand 2008 noch nicht zur Wahl.
Kein einziger Meinungsforscher spricht heuer von einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Umfragen weisen seit längerem beständig die SPÖ klar auf Platz eins aus, dahinter ÖVP, die FPÖ, die Grünen und das Team Stronach. Eine Partei braucht vier Prozent der Stimmen, um im Nationalrat vertreten zu sein, oder ein Direktmandat in einem Wahlkreis.
BZÖ- und Neos-Einzug offen
Den letzten Umfragen gemäß muss daher das BZÖ um seinen Wiedereinzug bangen, während der erstmalige Einzug des Teams Stronach per Wahl als gesichert gilt. Als offen qualifizieren Meinungsforscher den Einzug der Neos, auch wenn diese ihren Einzug als bereits sicher bezeichnen.
Keine Chance auf Einzug in den Nationalrat geben die Meinungsforscher den Piraten, der KPÖ und jenen fünf Parteien, die nicht bundesweit antreten.