Metaller: Nein zu Zwölfstundentag
Die Metallerlohnrunde ist vertagt: Die Gewerkschafter schieben eine Nachdenkpause mit Betriebsratsversammlungen ein. Der Grund sei die Forderung der Unternehmerseite nach einem Zwölfstunden-Arbeitstag, betont Rainer Wimmer, Chefverhandler auf Gewerkschaftsseite, im Ö1 Gespräch.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 2.10.2013
Metallgewerkschafter und SPÖ-Abgeordneter Rainer Wimmer im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen
"Keinesfalls akzeptabel"
Wimmer wendet sich vor allem gegen die Forderungen der Arbeitgeber nach Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Diese würden "immer unverschämter". Konkret sei die Forderung der Unternehmer nach einem Zwölfstundentag der Anlass für die Einberufung von Betriebsversammlungen. Arbeiten, wenn Aufträge da sind und sonst zu Hause bleiben, das könne man auf keinen Fall akzeptieren. Außerdem bedeute das eine Teilausschaltung von Kollektivverträgen, "das ist ein no go", so Wimmer. Der Zwölfstundentag sei vor 130 Jahren abgeschafft worden, so Wimmer.
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit verteidigt der Gewerkschafter die Lohnforderungen: Lohnerhöhungen seien ein wesentlicher Punkt, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Menschen müssten Geld haben, um es ausgeben zu können. Den Unternehmern gehe es unter dem Deckmantel der Flexibilisierung nur darum, die Überstundenzuschläge zu kappen. Da gehe es um 3.000 bis 5.000 Euro.