Engpass bei Krebs-Strahlentherapie

Die Ärztekammer will heute aber den Focus lieber auf ein anderes Thema legen. Nicht die Brustkrebs-Früherkennung, sondern die Behandlung von Krebs-Erkrankungen. Und da schlägt die Ärztekammer Alarm, wegen Engpässen bei der Behandlung, konkret bei der Strahlen-Therapie. Da sei Österreich klar unterversorgt, was dazu führen könne, dass Patienten auf eine Bestrahlung warten müssen, das sei gefährlich.

Mittagsjournal, 7.10.2013

Ärztekammer schlägt Alarm

Die Medizin macht laufend Fortschritte in der Behandlung von Krebs, aber oft kann mit dieser Behandlung nicht möglichst rasch begonnen werden, sagt der Strahlen-Therapeut Robert Hawliczek: "Stelle Sie sich vor, Sie haben Krebs und dann landen Sie auf einer Warteliste und werden lange, lange nicht behandelt."

"Lebensbedrohung durch Unterversorgung"

Die Ärztekammer schlägt daher Alarm, diese Verzögerungen können gravierende Folgen haben. Felix Sedlmayer, Vizepräsident der Fachgesellschaft für Radio-Onkologie: "Man kann nicht ewig warten mit einer Strahlentherapie. Bei verschiedenen Tumoren wissen wir, dass selbst Verzögerungen um wenige Wochen bereits deutliche Einbußen in den zu erwartenden Heilungschancen bringen."

"Es gibt ganz drastische Unterversorgungen. Und dadurch zum Teil lebensbedrohliche Situationen, bedingt durch ganz banale Wartezeitensymptome.", sagt Johannes Steinhart, Vize-Präsident der Ärztekammer.

"Ostblock-Niveau"

Der Grund dafür ist, dass es in Österreich zu wenig Geräte für eine Strahlen-Therapie gebe, im Vergleich mit anderen EU-Staaten um ein Drittel zu wenig. "In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland haben wir überhaupt nur 4,5 Beschleuniger. Damit sind wir auf unterem Ostblock-Niveau.", sagt Robert Hawliczek, von der Ärztekammer. Notwendig wären Österreichweit etwa 20 zusätzlich Strahlen-Therapie-Geräte. Mit Aufwand, Logistik und Personal würde das etwa 120 Millionen Euro kosten, sagen die Ärzte-Vertreter, das Personal dafür müsste aber noch ausgebildet werden und das sollte jetzt auch schon beginnen.