Brustkrebs-Screening: Streit geht weiter

Zwischen Krankenkassen und Ärztekammer rumort es mächtig. Jetzt wehrt sich die Ärztekammer gegen den Vorwurf, den Start des Brustkrebs-Früherkennungs-Programms, bei dem Frauen aktiv und regelmäßig zu Untersuchungen eingeladen werden, wegen ihrer Geldforderungen zu verzögern. Schuld sind die anderen.

Mittagsjournal, 7.10.2013

"Ärzte haben Vertrag eingehalten"

Den Ärzten sei kein Vorwurf zu machen, wegen der Verzögerungen bei den Brustkrebs-Vorsorge-Untersuchungen, sagt Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger. Denn die Ärzte haben den Vertrag klar eingehalten. "Wir haben alle unsere Bedingungen erfüllt.", so Wechselberger.

Gebietskrankenkassen als "Verhinderer"

Die Schuld für die Verzögerung in Wien und der Steiermark tragen die Krankenkassen und nicht die Ärzte. Für Gesundheits-Minister Alois Stöger sind aber die Ärzte dafür verantwortlich, dass in den beiden Bundesländern das Brustkrebs-Screening nicht Anfang Oktober begonnen hat.
"Der Grund liegt einfach in der Infelxibilität der Verhandler aufseiten der regionalen Gebietskrankenkassen und der Herr Minister sollte nicht ungehalten sein gegenüber der Ärztekammer, sondern sollte dafür sorgen, dass die Gebietskrankenkassen so zielorientiert verhandeln, wie es auch die sieben anderen Gebietskrankenkassen getan haben. Ich sehe da überhaupt keine Schuld bei der Ärztekammer. Ich glaube, die Gebietskrankenkassen müssen sich bewegen und ich glaube, sie sollen einmal zeigen, dass sie nicht ständig Verhinderer von Innovationen sind."

"Haben um Verhandlungstermin gebettelt"

Der Ärztekammer-Präsident sagt, in der Steiermark würden die Krankenkasse den Ärzten deutlich weniger zahlen wollen als in anderen Bundesländern. In Wien gehe es zudem um einen neuen Gesamt-Vertrag zwischen Ärzten und Kasse. Der Vize-Präsident der Österreichischen sowie der Wiener Ärztekammer Johannes Steinhart sagt, die Wiener Gebietskrankenkasse habe die Verhandlungen Monate-lang verzögert. "Ich sehe die massive Schuld dort. Abends wird der Faule fleißig. Wir haben wirklich gebettelt um Verhandlungstermine."

Artur Wechselberger sagt, trotz der Verzögerung können alle Frauen in Österreich Brustkrebs-Untersuchungen machen lassen.