Brustkrebs-Screening: Stöger rügt Ärzte

Zwischen Krankenkassen und Ärztekammer herrscht dicke Luft, weil sich der Beginn des angekündigten Brustkrebs-Früherkennungsprogramms zum Teil verzögert. Nur in sieben Bundesländern ist dieses Brustkrebs-Screening Anfang Oktober gestartet, in Wien und in der Steiermark aber nicht, weil über die Bezahlung gestritten wird. Jetzt macht Gesundheitsminister Stöger (SPÖ) Druck auf die Ärztekammer.

Morgenjournal, 7.10.2013

"Keine Handschlagqualität"

Die Ärztekammer ist säumig, sagt Gesundheits-Minister Alois Stöger und zeigt sich erzürnt. Es gehe nicht an, dass die Ärztekammer Frauen in Faustpfand nehme für die Durchsetzung von Interessen, die nichts mit Gesundheit zu tun hätten.

Es gebe eine Vereinbarung mit der Ärztekammer für ein Brustkrebs-Früherkennungs-Programm, das hätte in ganz Österreich Anfang Oktober starten sollen. Die österreichische Ärztekammer sollte sich in ganz Österreich durchsetzen können, ansonsten führe sie sich ad absurdum.

In Wien und der Steiermark haben sich - trotz Vereinbarung - Krankenkasse und Ärztekammer nicht einigen können, wegen zusätzlicher Forderung der Ärzte, sagt der Gesundheits-Minister. Er habe kein Verständnis für diese Haltung.

Blockade beenden

Alois Stöger fordert, dass die säumigen Ärztekammer die Vereinbarung über ein neues Brustkrebs-Screening, das die Frauen aktiv zu einer qualitativeren Vorsorge einlädt, rasch umgesetzt werde.

Über konkrete Konsequenzen will der Gesundheits-Minister nichts sagte, aber einen - für die Verzögerung - Verantwortlichen bei der Ärztekammer ausgemacht haben, den Vize-Präsident der Österreichischen sowie der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart. Die Ärztekammer habe schließlich auf Bundesebene zugestimmt.

Der Gesundheitsminister fordert die Handschlag-Qualität der Ärztekammer ein, ansonsten wäre das ein massives Versagen des Systems.