"Pisa": Österreicher schlecht im Lesen

In der heute veröffentlichten PIACC-Studie, einer Art PISA für Erwachsene, schneiden die Österreicher im OECD-Vergleich im Lesen schwach ab, bei alltäglichen Rechenaufgaben jedoch überdurchschnittlich gut. Das liege an der guten berufsorientierten Bildung, sagen die Experten der Statistik Austria.

Ein Mann liest einen Bedienungsanleitung

(c) Pfarrhofer, APA

Abendjournal, 8.10.2013

Gut im Rechnen

Während die Österreicher beiderlei Geschlechts im sinnerfassenden Lesen schwach abschneiden - gleich 17 Prozent der 16- bis 65-Jährigen können es praktisch gar nicht - rechnen sie besonders gut, sagt Studienautor Markus Bönisch von der Statistik Austria. Die hiesige Lehrausbildung führe zu zweierlei: "dass ein Land wie Österreich, das stark in Berufsausbildung und Lehre ist, gleich gut abschneidet wie vergleichbare Länder wie Deutschland, Tschechien und die Slowakei, die ein ähnliches Kompetenzbild zeigen, nämlich überdurchschnittliche Leistungen in Alltagsmathematik und unterdurchschnittliche Leistungen in der Lesekompetenz.“

Unter 30-Jährige bringen dabei insgesamt bessere Leistungen als Ältere. Für Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) ein Auftrag die Bildungsreform fortzusetzen, und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) will eine Ausbildungsverpflichtung für alle bis 18 und das Recht auf Bildungskarenz für Arbeitnehmer im nächsten Regierungsabkommen.

Für den Grünen Bildungssprecher Harald Walser ist die Tatsache, dass nur acht Prozent sehr gut lesen können, einmal mehr ein Argument für die Gesamtschule.

International auf allen Gebieten führend sind übrigens die skandinavischen Länder und die Niederlande.

Das alles sind nur erste Erkenntnisse aus der PIACC-Studie. Erst im Juni 2014 werden alle Detailauswertungen vorliegen. PISA für Erwachsene soll künftig alle zehn Jahre durchgeführt werden.