Österreicher im Rechnen gut, im Lesen schwach

Die erwachsenen Österreicherinnen und Österreicher sind gute Rechner und schlechte Leser. Das ist verkürzt gesagt das Ergebnis der soeben aktuell veröffentlichten OECD-Studie PIACC, auch "PISA für Erwachsene" genannt. Im Vergleich mit 23 anderen OECD-Ländern bringen sie unterdurchschnittliche Leistungen beim sinnerfassenden Lesen, und überdurchschnittliche Leistungen beim Lösen einfacher Rechenaufgaben.

Ein Frau steht vor einer Tafel auf der "Lesen" steht

(c) Büttner,DPA

Mittagsjournal, 8.10.2013

Beim LEsen unter dem Durchschnitt

Beim Lösen einfacher Computerprobleme liegen sie genau im OECD-Schnitt, beim Rechnen sind sie besser als die USA oder Italien, aber beim Lesen sind sie unterdurchschnittlich. Nur 8,4 Prozent der Bevölkerung erreichen die höchste Kompetenzstufe beim Lesen komplexer Teste. 17 Prozent können hingegen gar nicht sinnerfassend lesen, sagt Konrad Pesendorfer, Chef der Statistik Austria: "Das hat teilweise mit einem Mangel an Sprachkenntnis zu tun, aber auch mit der Fähigkeit, nur sehr kurze und sehr einfache Texte lesen zu können."

Männer und Junge besser

Dass die Österreich gut im Rechnen sind, führt Studienautor Markus Bönisch auf das gute berufsbildende Bildungswesen zurück, was sich auch daran zeige, "dass Österreich gleich gut abschneidet wie vergleichbare Länder wie Deutschland, Tschechien und die Slowakei, die ein ähnliches Kompetenzbild zeigen, nämlich überdurchschnittliche Leistungen in Alltagsmathematik und unterdurchschnittliche Leistungen in der Lesekompetenz.

Weitere Details: Männer schneiden tendenziell besser ab als Frauen. Das müsse man aber differenziert betrachten, sagt Studien-Koautor Eduard Stöger: Über die gesamte Altersgruppe der 16- bis 65-jährigen schneiden die Frauen geringfügig schlechter ab, bei Alltagsmathematik und Problemlösen aber signifikant schlechter. Bei den 16- bis 24-Jährigen gebe es hingegen beim Lesen und Problemlösen keinen Unterschied. Insgesamt sind die jungen Erwachsenen generell besser als die Älteren. Die Kompetenzen sei bei den Dreißigjährigen am besten ausgebildet, so Pesendorfer.

International auf allen Gebieten führend sind die skandinavischen Länder und die Niederlande.