Börse: Wenig Interesse an Bücher-Aktien

Kurz vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse ist heute der deutsche Buch-Verlag Bastei Lübbe an die Börse gegangen. Er wollte damit fast 60 Millionen Euro erlösen. Das ist nicht gelungen.

Abendjournal, 8.10.2013

Verunsicherte Anleger

Der Börsegang ist nicht sehr erfolgreich verlaufen. Der Verlag hat lediglich 30 Millionen Euro eingenommen. Der Ausgabekurs betrug 7 Euro 50, im Laufe des Handelstages sackte der Kurs auf unter 7 Euro 30 ab.

Wer bekommt die über die Börse eingesammelten Millionen?

Der Großteil des Erlöses fließt dem Verlag selbst zu, der Rest dem Mehrheitseigentümer Stefan Lübbe, der seine Beteiligung im Zuge des Börseganges reduziert hat. Der Verlag ist nach eigenen Angaben der viertgrößte deutsche Publikumsverlag. Im Vorjahr hat er mit 265 Beschäftigten rund 100 Millionen Euro umgesetzt, der Gewinn betrug mehr als 7 Millionen Euro. Groß geworden ist der Verlag mit Romanheften wie Jerry Cotton und der Bergdoktor, heute wird der Großteil des Umsatzes mit Büchern gemacht.

War der Zeitpunkt für den Börsegang gut gewählt?

Die Überlegung war offenbar, den Börsegang kurz vor der Frankfurter Buchmesse zu machen, die Rechnung ist aber nicht aufgegangen. Wegen des anhaltenden US-Budgetstreits und der mageren Wirtschaftsaussichten sind die Anleger verunsichert. Alle wichtigen Leitbörsen weltweit verzeichnen heute erneut Verluste.