Börse: Zucker und Gerüchte
Der börsennotierte österreichische Zuckerproduzent Agrana verzeichnet einen Gewinneinbruch: Heuer im ersten Halbjahr hat Agrana 69 Millionen Euro verdient, ein Drittel weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 10.10.2013
Versüßter Börsentag
Der Hersteller von Zucker, Stärke und Fruchtkonzentraten leidet unter gestiegenen Rohstoffkosten, vor allem Zuckerrüben sind in letzter Zeit deutlich teurer geworden, und das belastet eben die Bilanz der international tätigen Agrana mit über 8.000 Mitarbeitern.
Aber diese Nachrichten haben die Aktionäre nicht enttäuscht, im Gegenteil, der Aktienkurs ist gestiegen, denn die Agrana ist für das zweite Halbjahr deutlich optimistischer. Vor allem in Asien und Nordamerika steigt nämlich die Nachfrage nach Zucker und Fruchtsaftprodukten. Und auch Europas größter Zuckerproduzent Südzucker mit Sitz in Mannheim, der an der Agrana zu rund 38 Prozent beteiligt ist, hat den Anlegern mit einem positiven Geschäftsausblick und der Erwartung stabiler Rohstoffpreise den Tag versüßt.
Hoffnung in USA
Generell war heute ein guter Börsentag, alle wichtigen Indizes in Europa schließen im Plus. Denn die europäischen Investoren blicken in die USA, dort gibt es angeblich eine Annäherung im Budgetstreit. Damit wäre dann auch ein Ende des Verwaltungsstillstands in Sicht, ebenso wie die dringend notwendige Erhöhung der Schuldenobergrenze. Und wie so oft an der Börse genügen schon Gerüchte, um die Kurse in die eine oder andere Richtung zu bewegen - und heute haben sie sich eben nach oben bewegt.