Günter Grass bei der Frankfurter Buchmesse

Rund 276.000 Besucher wurden diemal gezählt, zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Diesmal im Rampenlicht: Boris Becker, der Modemacher Wolfgang Joop und Johann Lafer mit seiner Kochshow. Am Stand des kleinen Steidl-Verlags trat kein Geringerer als der Literaturnobelpreisträger Günter Grass auf – ohne große Ankündigung, vor nicht mehr als ein paar Dutzend Eingeweihten.

Morgenjournal, 14.10.2013

Öffentliche Auftritte von Günter Grass sind mittlerweile rar, Interviews ebenso und zu politischen Themen, sagt er, wolle er sich derzeit nicht äußern. Die jüngsten gesundheitlichen Probleme hat er aber scheinbar überwunden und eine Woche vor seinem 86. Geburtstag besuchte Günter Grass seinen Verleger Gerhard Steidl auf der Frankfurter Buchmesse.

Um 17:00 Uhr, als die Besucher schon aus dem Hallen zu den abendlichen Messepartys strömten, präsentierte Günter Grass in der kleinen, engen Verlagskoje von Steidl eine Jubiläumsausgabe: Die "Hundejahre", 1963 erschienen als dritter Teil der "Danziger Trilogie". Das Wiederlesen sei eine manchmal überraschende Begegnung mit seinem frühen Werk gewesen, sagt Günter Grass.

"Die Blechtrommel" und "Katz und Maus", die beiden ersten Bände der "Danziger Trilogie" seien in sich geschlossene Werke, die ihn danach nicht mehr beschäftigt hätten, sagt Grass. Zu den "Hundejahren" habe es dagegen immer wieder neue Anläufe gegeben, bis heute habe das Werk für ihn etwas Fragmentarisches. "Die 'Hundejahre' haben weiter bei mir rumort", sagt Günter Grass, und so hat er sich entschlossen, sie zu illustrieren.

So sind 130 Kaltnadel- und Aquatinta-Radierungen entstanden, die drei Bände füllen, ein Buchkunstwerk in rotem Leinen im Schuber.

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