Monika Linder zieht doch ins Parlament ein

Eines ist Nachbaur jedenfalls nicht gelungen: Nämlich Monika Lindner zu bewegen, auf ihr Mandat im Nationalrat zu verzichten. Ihre angebliche Zusage, nach der Wahl auf das Mandat zu verzichten, hält sie nun nicht ein. Sie wird, wie sie jetzt in einer Presseaussendung mitgeteilt hat, freie Abgeordnete, schließt sich also keinem Klub im Parlament an.

Abendjournal, 14.10.2013

"Ehre und Verpflichtung"

Man erinnert sich: Lindner war von Stronach auf die rechtlich verbindliche Kandidatenliste genommen worden, war aber noch vor der Wahl in inhaltliche Differenzen mit der Partei geraten. Sie wollte nicht, wie vom Team-Stronach Klubobmann verlautbart, Speerspitze gegen ORF und Raiffeisen sein. Jetzt steht also fest: Die lange als ÖVP-nahe geltende 69-Jährige wird klublose Abgeordnete. Sie habe sich das reiflich Überlegt, schreibt Lindner in der Aussendung. Es sei eine Ehre und Verpflichtung, sich für Österreich einzusetzen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Gegenüber der Tiroler Tageszeitung sagte Lindner am Nachmittag, sie habe sich nicht um Aufnahme in den ÖVP-Klub bemüht. Einen Einstieg dort nach Mandatserlangung auf der Stronach-Liste hielte sie für nicht ehrenhaft, sagte Lindner. Lindner sagt, sie habe nach dem Ausscheiden aus dem ORF 2006, bei der ÖVP ihren Wunsch nach Einstieg in die Politik deponiert, aber ohne Erfolg.
Dem ORF wollte Lindner übrigens kein Interview geben.