Wiens letzter Zinngießer

Schmelzpunkt 232 Grad

Gerhard Sichart, der letzte Zinngießer von Wien, führt durch seine Werkstatt in Wien-Neubau.

  • Gerhart Sichart

    (c) Schimmer, ORF

  • Gerhart Sichart

    Text und Audio:
    Marie-Claire Messinger

    Fotos:
    Joseph Schimmer

    (c) Schimmer, ORF

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    Joseph Schimmer

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    Joseph Schimmer

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    Joseph Schimmer

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  • Gerhard Sichart

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  • Werkbank

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  • Drehbank

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  • Lampe in einer Werkstatt

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  • Metallspäne

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  • Schmelzofen

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  • Schmelzofen

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  • Zinnbarren

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  • Zinnbarren

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  • Werkzeuge an der Wand

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  • Werkstatt

    (c) Schimmer, ORF

  • Werkstatt

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  • Plastikwanne mit Zinngegenständen

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  • Zinnteller

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  • Teekannen

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  • Regal mit Zinngegenständen

    (c) Schimmer, ORF

  • Regal mit Zinngegenständen

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  • Gerhart Sichart

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  • Deckenlampe

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  • Altes Firmenschild "Beste Facharbeit"

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  • Altes Firmenschild "Um Reinlichkeit wird gebeten"

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  • Holzkiste mit Kreideaufschrift "Henkelformen"

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  • Karaffe

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  • Alte Türe

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  • Holzkiste mit Kreideaufschrift "Alte Punzen"

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  • Fräsen

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  • Lötkolben

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  • Gerhard Sichart

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  • Zinnsoldaten

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  • Zinnfiguren

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  • Werkstatt

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  • Sicherungskasten

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  • Rauchverbotsschild

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  • Holzkiste mit Kreideaufschrift "Zinnecken"

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  • Alte Schachtel

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  • Altes Werkzeug

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  • Gerhart Sichart

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  • Gerhart Sichart

    (c) Schimmer, ORF

  • Gerhart Sichart

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  • Fassade mit Firmenschild

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  • Altes Gewerbeobjekt duch ein Gangfenster gesehen

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Fünf Generationen Handwerk

Die Zinngießerei Sichart in Wien Neubau wurde 1825 in Wien am Schottenfeld Nr.230 gegründet. Josef Sichart I., ein Schnallenmacherlehrling aus Enzersdorf an der Fischa ließ sich wie viele Handwerker zu dieser Zeit in der rasant wachsenden Hauptstadt der Monarchie nieder. Das Viertel am Schottenfeld, damals im Besitz des Schottenstifts, zog zahlreiche Handwerksbetriebe an, die dort zu günstigen Konditionen ihre Werkstätten und Wohnhäuser errichten konnten.

Vier Generationen Sichart, alle hießen Josef, wechselten mehrmals den Standort innerhalb des Bezirks, zuletzt in die Wimbergergasse 41, die bis 1907 noch Peyerlgasse hieß und zum 16.Bezirk, also zur "Vorstadt" gehörte.

Material mit Geschichte

Zinn zählt zu den Schwermetallen mit einem niedrigen Schmelzpunkt, ist weich, geruchs - und geschmacksneutral. Es glänzt silbrig-weiß und lässt sich gut verarbeiten. Schon die Römer machten daraus Alltags-geschirr wie Becher, Teller und Krüge.

Schankabdeckungen, Waschtische, Tuben, Dosen und auch Zinnfiguren wurden früher ganz aus Zinn gefertigt, der einfacheren Verarbeitungstechnologie der Zeit entsprechend. Nach und nach jedoch wurde das relativ kostbare Material meist durch preiswertere Alternativen, wie etwa Nirosta ersetzt. Nach einer Flaute in den 30er Jahren erlebte das Metall in den 70er Jahren, als Modeschmuck oder für Ziergegenstände noch einmal eine Hochblüte.

Service

Ausstellung, "Jung aus Tradition. Neues altes Handwerk in Neubau", Bezirksmuseum Neubau, 1070 Wien, Stiftgasse 8, 2. Stock

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Wiener Bezirksmuseen - Neubau

Das Ende der Geschichte

Die schlechte wirtschaftliche Lage zwangen Gerhard Sichart, den fünften und letzten Zinngießer seiner Familie, den Betrieb 1995 zu schließen. Für einige Privatkunden geht der 74-Jährige nach wie vor in die Werkstatt, um Zinnkrüge zu reparieren, oder Einfassungen für Bilderrahmen herzustellen. Unzählige Gussformen lagern in der Hinterhof-Werkstatt. Für Puppengeschirr, für Speiseeis, oder für die unter Sammlern begehrten Zinnsoldaten, die Gerhard Sichart bis heute zu seinem Vergnügen anfertigt.