Polio breitet sich in und um Syrien aus

8. April 2017, 21:58

Regime lässt Impfungen nicht zu

Polio kann leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Deshalb - so die UNO - besteht die Gefahr, solange es auch nur eine infizierte Person gibt. Und von denen gibt es in Syrien von Woche zu Woche mehr. Denn auch wenn die Krankheit längere Zeit nicht mehr ausgebrochen ist, können sich die Viren doch in verschmutztem Erdreich und Wasser befinden. Die Immunsysteme der Kinder sind durch Unterernährung und Schmutz geschwächt - so hat die Krankheit leichtes Spiel. Brie O Keefe von der Organisation Safe the Children die sich um die Impfung von Kindern in Syrien kümmert: "Es ist ein unglaublicher Rückschlag in der Bekämpfung von Polio. So etwas hat es noch nie gegeben. 14 Jahre nachdem die Krankheit in einem Land ausgerottet wurde, taucht sie wieder auf. Und die Schuldigen sind wir selbst die das zulassen. Und dazu kommt, dass wir befürchten müssen, dass sich die Krankheit in der ganzen Region ausbreitet."

Impfstoff gäbe es genug - es liegt an der Verteilung so O Keefe weiter. Zum einen würde das Regime es nicht zulassen - zum anderen sei es in Bürgerkriegsgebieten natürlich extrem gefährlich.

Kinder unter Terroristenverdacht

Wie elend die Zustände mittlerweile in Syrien sind hat sich gestern in einem Vorort von Damaskus gezeigt. Menschen die seit März in einem Stadtviertel von der Armee eingeschlossen waren, konnten endlich heraus. Nicht einmal ein Stück Brot konnte hinein sagen sie - sie hätten seit Wochen nur mehr Gras gegessen. Kinder seien verhungert. Die Armee hat die Bewohner beschuldigt mit den Aufständischen gemeinsame Sache zu machen. Jeder hier ist der Feind hat es geheißen.

Durch die Vermittlung einer Nonne ist die Belagerung nun für ein paar Stunden aufgehoben worden. Tausende schleppen sich aus dem Viertel. Und wer jetzt noch hier bleibt ist sicher ein Terrorist lässt das Regime wissen. Kinder inklusive.

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