Fast eine Billion faule Kredite in Eurozone

Die Banken in der Eurozone bleiben bei der Geldvergabe nach wie vor eher vorsichtig, denn die Zahl der so genannten faulen Kredite steigt. Das unterstreicht eine Studie der Beraterfirma Ernst & Young (EY). Dabei geht es um Summen von fast 1.000 Milliarden Euro.

Abendjournal, 29.10.2013

Die faulen Kredite summieren sich auf annähernd 1.000 Milliarden Euro. Das ist noch nicht alles, denn in der Studie sind nur einwohnerstarke Länder berücksichtigt, Österreich also beispielsweise nicht. Kritisch ist demnach die Lage in Spanien sowie in Italien, wo etwa jeder neunte Kredit ausfallen könnte. In Deutschland ist es zum Vergleich jeder dreißigste.

Wieder Strafe wegen Libor-Skandal

Ein weiteres Problem mancher Großbanken in Europa ist die Konsequenz aus dem so genannten Libor-Skandal. Einige manipulierten den weltweit wichtigsten Referenzzinssatz. Die Rabobank in den Niederlanden kostet das jetzt mehr als 770 Millionen Euro und zwar am Ende eines Vergleichs mit den Behörden in Großbritannien, den USA und den Niederlanden. Die Rabobank ist das fünfte Institut, dass im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal zur Kasse gebeten wird.

An die 2,7 Milliarden Euro haben die Banken wegen der Zinsmanipulation bisher an Strafe zahlen müssen, gegen einige Institute wird noch ermittelt, so auch gegen die Deutsche Bank. Sie hofft relativ günstig - also unter eine Milliarde Euro - aus dem Skandal zu kommen, denn für die Deutsche Bank gilt die Kronzeugenregelung. Trotzdem muss sie erneut viel Geld für eine mögliche Niederlage zurücklegen, auch wegen anderer Klagen sowie Ermittlungen. Der jüngste Quartalsgewinn schrumpft auf geradezu mickrige 50 Millionen Euro.