Nach Küberl: Caritas sucht Kontinuität

8. April 2017, 21:58

Kurs fortsetzen

Es gibt neun amtierende Caritas-Direktoren - unter ihnen eine Frau: Edith Pinter, Caritas-Direktorin im Burgenland. Gewählt wird geheim, alle Wahlberechtigten sind gleichzeitig mögliche Kandidaten für die Wahl. Insider nennen als Nachfolger immer wieder den Wiener Caritas-Direktor Michael Landau. Er will sich dazu nicht äußern und betont, mehrere der Kandidaten wären gut geeignet. Man werde das im November entscheiden. Das Amt gehöre jedenfalls zu den spannendsten Aufgaben in der Kirche, den Weg der vergangenen 18 Jahre müsse man gut fortsetzen. Caritas-Präsident Franz Küberl sei jemand, der immer den Blick für Menschen in Not hatte, sagt Landau - das müsse auch in Zukunft so sein. Die Caritas müsse an den Themen Obdachlose, Menschen mit Behinderung und Flüchtlinge sowie Pflege dranbleiben.

Auch die Themen Armut und Bildung hält etwa der Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines für einen Fokus der Zukunft. Denn nicht vorhandene Bildungschancen verlängerten Armut und drängten Menschen in die Armut. Dazu kommt auch für Dines das Thema Pflege.

"Muss unbequem sein"

Franz Küberl galt vielen auch als soziales Gewissen der Nation, als kritisches Gegenüber der Mächtigen. Auch der künftige Caritas-Chef müsse unbequem sein, betont der der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn: "Ein streichelweicher Caritas-Präsident wäre ein schlechter Caritas-Präsident. Denn die Caritas beschäftigt sich mit Thermen, die einfach schwierig und schmerzlich sind, an die erinnert zu werden nicht immer angenehm ist."

Franz Küberl selbst sagt es so: "Die Frage, ob wir in unserer Gesellschaft genug solidarischen Zusammenhalt besitzen - diese Frage wird und muss die Caritas auch in Zukunft beschäftigen." Der neue Caritas-Präsident wird am 13.November gewählt.