Foglar: Jobs statt "Kaputtsparen"
Europaweit ist und bleibt die Jugendarbeitslosigkeit ein enormes Problem. Die Zahl junger Menschen ohne Job zu reduzieren - das ist eine der Kernforderungen der Gewerkschaft, so auch von ÖGB-Präsident Erich Foglar. Er ruft dazu auf, die "Kaputtspar-Politik" in der EU zu beenden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 12.11.2013
ÖGB-Präsident Erich Foglar im Gespräch mit Volker Obermayr.
Taten statt Worte gefordert
Es gebe viele Lippenbekenntnisse, Daten und Ergebnisse fehlten aber, so Foglar im Ö1-Interview. Bisher gebe es keine Maßnahmen, die das Ergebnis verbessert hätten. Die Jugend brauche Arbeitsplätze und Ausbildung, Europa sei aber die wachstumsschwächte Region, und so lange sich das nicht ändere, werde sich das Problem nicht ändern. Gefragt seien die Unternehmen und die öffentliche Hand, um ein duales Ausbildungssystem zu schaffen wie in Österreich und in Deutschland. Zu strenge Kündigungsfristen, die gelockert werden müssten, seien mancherorts ein Argument, aber kein hinreichendes Argument, so Foglar, sondern in vielen Fällen ein vorgeschobenes Argument.
Gegen "Kaputtsparen"
Um den weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu bremsen müsse man in Europa wegkommen von der "Kaputtsparpolitik". In Österreich müsse man alles was noch möglich ist aktivieren, so Foglar und nennt eine Investitionssumme von fast 700 Millionen Euro für geförderten Wohnbau sowie Kindergarten, die sofort zu aktivieren wären. Der Arbeitsmarkt sei "absolut flexibel", Probleme gebe es bei älteren Menschen - was zeige, dass ein Hinaufsetzen des gesetzlichen Pensionsantrittsalter der falsche Weg sei - , bei Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen, die zu wenig Ausbildung haben. Daher sei Bildung besonders wichtig, so Foglar.