Lenzing streicht 600 Jobs

Der börsenotierte Faserhersteller Lenzing streicht 600 Stellen weltweit, bis zu 390 davon bei seinem Stammsitz in Oberösterreich. Das hat das Unternehmen am Abend bekanntgegeben und begründet das damit, dass ein Sparprogramm dringend notwendig ist.

Morgenjournal, 14.11.2013

Konkreter Anlass ist die Prognose für das vierte Quartal - der Gewinn dürfte deutlich niedriger ausfallen als erwartet. Mit 160 Millionen Euro hat man gerechnet, nun wird es voraussichtlich nur die Hälfte. Und das, nachdem schon in den ersten 3 Quartalen der Gewinn um 44 Prozent zurückgegangen ist.

Dabei läuft das Geschäft mit den Viskosefasern gut, die Werke sind voll ausgelastet, hat es immer wieder geheißen. Wie passt das zusammen?

Man hat zwar mehr verkauft, aber dafür weniger eingenommen. Ein Kilo Viskosefasern bringt jetzt 1 Euro 73 - vor einem Jahr waren es noch 14 Prozent mehr. Der Preis für Viskosefasern orientiert sich am Preis für Baumwolle. Und weil es 2 außergewöhnlich gute Baumwoll-Ernten hintereinander gegeben hat, sind die Lager voll, der Preis ist dementsprechend niedrig, der Druck am Markt also groß.

Und wie will man bei Lenzing darauf reagieren?

Einerseits eben mit dem Sparprogramm, da will man insgesamt 120 Millionen Euro einsparen, vor allem beim Personal. Im Stammwerk in Lenzing wird fast jede 6. Stelle gestrichen. Und man will sich auf die Märkte in der Türkei und Asien konzentrieren, schon jetzt verkauft Lenzing 60% seiner Fasern in Asien, dieser Anteil soll noch steigen.

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