Paris: Fahndung nach Medien-Attentäter

In Paris fahndet die Polizei nach dem Mann, der gestern bei der Zeitung "Liberation" einen Fotografen niederschoss und danach flüchtete. Seite Identität ist noch nicht bekannt, es dürfte aber derselbe Täter sein, der am Freitag auch schon in einem TV-Sender um sich geschossen hat.

Morgenjournal, 19.11.2013

Bisher kein Erfolg

Nach den mysteriösen Überfällen auf zwei Pariser Medienhäuser fahndet die französische Polizei mit Hochdruck nach dem flüchtigen Täter. Weil dem unbekannten Mann weitere Attentate zugetraut werden, waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch die ganze Nacht über zahlreiche Sonderermittler im Einsatz. Bis zum Dienstagmorgen konnten sie allerdings keinen Erfolg verkünden.

Der nach Schätzungen der Polizei zwischen 35 und 45 Jahre alte Mann hatte am Montag am Redaktionssitz der linksliberalen Zeitung "Liberation" einen jungen Fotoassistenten niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. Bereits am Freitag bedrohte vermutlich derselbe Täter im Gebäude des TV-Nachrichtensenders BFM einen der Chefredakteure - ohne jedoch zu schießen.

Das Motiv des Attentäters gilt als völlig unklar. Der Mann sei wahrscheinlich ein Einzeltäter, hieß es am Montag von den Ermittlern. "Wir machen weiter", lautete am Dienstag in der "Liberation" die Überschrift des Leitartikels. Die Zeitung werde sich nicht ändern, auch wenn man zutiefst erschüttert sei, kommentierte Vorstand Nicolas Demorand.

Frankreichs Präsident Francois Hollande bezeichnete die Taten am Rande einer Nahost-Reise als Angriff auf die Informationsfreiheit und verlangte von den Sicherheitskräften, alles dafür zu tun, um den Mann zu stellen. Er könne sofort wieder versuchen zu töten, sagte der Präsident. Die Polizei stationierte vor größeren Redaktionen Sicherheitskräfte. Auch vor Nachrichtenagenturen sollte es zusätzliche Patrouillen geben. (Text: APA, Red.)