EU-Banken bekommen Aufseherin

In knapp einem Jahr soll die europäische Bankenaufsicht ihre Arbeit aufnehmen - der Chefposten scheint aber bereits vergeben zu sein, nämlich an die Französin Daniele Nouy.

Abendjournal, 21.11.2013

Bestens qualifiziert

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Nouy jetzt einmal als Chefin der Bankenaufsicht nominiert. Fix ist aber noch nichts, denn das Europäische Parlament muss diese Entscheidung absegnen. Nouy dürfte aber sehr gute Karten haben, denn viele Abgeordnete wollen eine Frau an der Spitze der Bankenaufsicht sehen - vor allem auch deshalb, weil ja schon das Management der EZB ein reiner Männerclub ist. Nouy ist für den Job aber auch bestens qualifiziert - sie hat zum Beispiel fast vierzig Jahre lang in der französischen Notenbank gearbeitet und ist auch Generalsekretärin der französischen Bankenaufsicht.

Viele Unklarheiten

Die Bankenaufsicht nimmt also mehr und mehr Gestalt an - wie strauchelnde Banken künftig abgewickelt werden können, das steht aber immer noch nicht fest. Es spießt es sich vor allem daran, ob man dafür eine zentrale europäische Behörde schaffen soll oder ob jedes einzelne Land seine eigene Abwicklungsbehörde bekommen soll. Das ist innerhalb der EU eine Glaubensfrage - und da geht es natürlich auch darum, wer die Abwicklung finanziert. wenn jetzt zum Beispiel in Spanien eine Bank Pleite geht, zahlen das dann nur die Spanier oder alle Steuerzahler in der EU. Und da ringen die Politiker noch um einen Kompromiss.