JFK-Gedenkfeier in Dallas

In den USA gedachten gestern tausende Menschen John F. Kennedys gedacht, der vor 50 Jahren ermordet wurde. Im ganzen Land wehten die Flaggen auf Halbmast, in zahlreichen Städte fanden Andachten statt. In Dallas, Texas, dem Ort, wo Kennedy erschossen wurde, wurde der legendäre Präsident mit einer großen Gedenkzeremonie gefeiert – dabei wurde auch sein Denkmal enthüllt.

Morgenjournal, 23.11.2013

Menschen Gedenken der Ermordung JFKs

(c) Smith, EPA

Denkmal enthüllt

Auf die Minute genau, zu der John F. Kennedy vor 50 Jahren erschossen wurde, läuteten gestern die Glocken in Dallas, der letzten Stadt, die der Präsident jemals besuchte. "Hoffnung und Hass kamen damals genau hier zusammen", sagte der Bürgermeister von Dallas, Mike Rawlings. "Ein Albtraum wurde wahr, genau hier vor unseren Haustüren. Wir fühlten uns unbesiegbar - aber an diesem Tag wurden wir erwachsen. Die Welt trauerte mit uns."

Trotz des kalten regnerischen Wetters sind tausende Menschen zur Gedenkfeier auf dem Dealey Plaza gekommen, dem Ort, wo Kennedy starb. Dort enthüllte Bürgermeister Rawlings gestern auch sein Denkmal: "John F. Kennedy brachte am 22. November 1963 in seiner Tasche eine Rede mit, eine Rede, die er nie halten würde. Der letzte Satz dieser Rede ist nun auf diesem Denkmal verewigt – es wird uns für immer an diesen Präsidenten erinnern."

Präsident der mächtigen Worte

In Erinnerung bleiben neben seinen politischen Leistungen und seinem Charisma auch seine berühmten Reden, betont der Historiker David McCollough. Kennedy habe auch deshalb die Menschen fasziniert, weil er Politik mit Kunst und Poesie verbinden konnte: "Er wusste, Worte sind wichtig. Seine Worte haben Leben verändert, haben die Geschichte verändert. Selten hat ein Staatschef seine Nation mit derart mächtigen Worten angesprochen."

Kennedys Gedanken würden die Amerikaner noch heute inspirieren – und sie anhalten, Größeres anzustreben, sagt McCollough. Als Beweis trägt er einige Zitate des verstorbenen Präsidenten vor: "Lasst uns zusammen die Sterne erkunden, die Wüsten erobern, Krankheiten auslöschen, in die Tiefen des Meeres tauchen. Lasst uns in neue Gefilde aufbrechen, mehr Wissen lukrieren, mehr Rechte gewinnen. Wir brauchen Männer, die von Dingen träumen, die es noch nie gegeben hat - und sich fragen: warum eigentlich?"

Als schließlich die Bundeshymne erklingt, sieht man einige der Zuschauer weinen. John F Kennedy kann auch 50 Jahren nach seinem Tod die Amerikaner zu Tränen rühren.