Gentechnikfreies Soja entlang der Donau
Was heimische Legehennen zu fressen bekommen, ist schon jetzt Soja-Schrot in großen Mengen. Seit drei Jahren ist es auch gentechnikfrei. Doch der Haken ist die Herkunft: Die Sojabohnen kommen aus Südamerika, vor allem aus Brasilien. Dort ist der Soja-Anbau für die Zerstörung des Regenwalds mitverantwortlich. Mittlerweile gibt es aber eine Alternative: gentechnikfreies Soja aus der Donau-Region.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 23.11.2013
Was die Konsumenten wollen
Die großen Handelsketten REWE, SPAR und Hofer haben jetzt ihre Eierproduktion zur Gänze auf diese Futtermittel umgestellt. Auf den Eierschachteln wird das Logo von "Donau-Soja" zu sehen sein. Matthias Krön ist Obmann des Vereins "Donau Soja" und hat das Projekt ins Leben gerufen. Auf die Frage, warum sich die Konsumenten für diese Eier entscheiden sollten, sagt er: "Wir wollen doch in Österreich eine Landwirtschaft, die auf bäuerlichen Familienbetrieben und nachhaltige Landwirtschaft beruht. Wenn Sie heute Donau-Soja-Eier kaufen, bekommen Sie genau das - Anbau ohne Gentechnik, und Nachhaltigkeit."
"Gesunde" Fruchtfolge
Doch ist es wirklich so nachhaltig, wenn auf großen Flächen Soja entlang der Donau angebaut wird - nachhaltiger als es zu importieren? Ja, sagt Krön, denn Soja werde in Europa nicht als Monokultur angebaut, sondern sorge für eine gesunde Mischung beim Anbau, technisch Fruchtfolge genannt: Zu den bisher angebauten Pflanzen Mais, Weizen und Sonnenblume bringe man die Sojabohne zurück in die Landwirtschaft und stelle die alte Fruchtfolge, "so wie es immer war" wieder her. Wodurch man auch viel Stickstoffdünger einspare.
Preisfrage
Eines ist aber auch klar: Bei Soja aus der Donauregion geht es um relativ kleine Mengen. Da geht sich derzeit gerade einmal die Fütterung der Legehennen aus, und ein bisschen Bio-Hühnerfleisch. Die Fütterung von Schweinen ist derzeit mengenmäßig noch nicht drinnen. Das wird auch die Nagelprobe für das Projekt, sagt Matthias Krön. Denn es müsse sich erst zeigen, ob die Konsumenten bereit sind, die Mehrkosten zu bezahlen. Bei den Eiern halten sich diese Mehrkosten übrigens in Grenzen. Das spiele sich pro Ei im Zehntel-Cent-Bereich ab. Die Konsumenten würden das kaum spüren.