Staraufgebot in "The Counselor"

Im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko angesiedelt ist "The Counselor". Der Stoff ist kein Roman, sondern ein Originaldrehbuch des US-Autors Cormac McCarthy, das nun unter der Regie von Ridley Scott und mit Hollywood-Stars wie Michael Fassbender, Brad Pitt und Cameron Diaz verfilmt wurde.

Morgenjournal, 28.11.2013

  • Michael Fassbender

    Michael Fassbender

    (c) 20th Century Fox

  • Cameron Diaz

    Cameron Diaz

    (c) 20th Century Fox

  • Javier Bardem

    Javier Bardem

    (c) 20th Century Fox

  • Penelope Cruz

    Penelope Cruz

    (c) 20th Century Fox

  • Brad Pitt und Michael Fassbender

    Brad Pitt und Michael Fassbender

    (c) 20th Century Fox

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Es gibt keinen Weg zurück. Der Counselor (Michael Fassbender), ein Anwalt in Juarez-Mexiko, hat sich in eine Welt verirrt, die Fehler nur selten verzeiht. Mit einem Drogenkartell kann man nicht verhandeln, dabei wurde der Counselor in gewisser Hinsicht sogar heftig gewarnt. Doch Menschen tun Dinge und diese Dinge haben stets Konsequenzen.

"The Counselor" basiert auf einem Originaldrehbuch des US-Autors Cormac McCarthy, dessen düsteres Weltbild hier aus allen Zwischenräumen der menschlichen Fehlbarkeit trieft. Der Counselour, sei "eigentlich eine klassische Figur der Tragödie, ein an sich anständiger Kerl, der sich einmal im Leben falsch entscheidet", so Cormac McCarthy.

Kühl und grotesk

Die Liebe des Lebens geht verloren, der ohnehin nicht geringe Wohlstand ebenso. In Andeutungen, mystischen Verweisen, langen Dialogsequenzen und eruptiven Gewaltszenen erzählt McCarthy seine Geschichte, kühl und abgeklärt, bizarr und grotesk, manchmal melancholisch, als gäbe es vor dem menschlichen Niedergang kein Entrinnen, und anstelle diesen Umstand zu beklagen, sollte man ihn mit fröhlichem Sarkasmus zur Kenntnis nehmen.

"Das ist ein Moralstück, das mag vielleicht dumm klingen, doch das ist es keineswegs", meint Regisseur Ridley Scott. Eine Behauptung, der man nicht vorbehaltlos zustimmen will. Denn manchmal gleitet McCarthy bei der Erforschung der Nutzlosigkeit in allzu aufgesetzten Nihilismus ab. Statt des beabsichtigten Gefühls von Leere stellt sich nur jenes purer Sinnfreiheit ein.

Fragmentarische Erzählweise

Wie ein Puzzle bereiten McCarthy und Ridley Scott den Abgrund vor. Zuerst muss man alle Teile umdrehen, um die Fragmente des Gesamtbildes vor sich zu haben. Das dauert und weil man noch nichts erkennt, kann das auch nerven. Doch mit jedem Teil, das man richtig setzt, verdichtet sich die selbst verschuldete Monstrosität eines Schicksals. Counselor heißt auch Ratgeber, doch manchmal ist guter Rat nicht einmal teuer, sondern einfach nur zwecklos.

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