Chinesen bauen Eisenbahn in Afrika

In der kenianischen Stadt Mombasa ist heute der Startschuss für den Bau einer neuen Bahnlinie gegeben worden. Eigentlich nichts besonderes - würde die Kosten für den Bau nicht China übernehmen. Mit der Finanzierung von Projekten versucht China immer mehr nach afrikanischen Rohstoffen zu greifen.

Abendjournal, 28.11.2013

Bahn für Rohstoffe

Es ist eine Bahnstrecke von hunderten Kilometern, deren Bau heute offiziell in der kenianischen Hauptstadt Nairobi begonnen hat. Von der Hafenstadt Mombasa soll sie in den kommenden Jahren durchs benachbarte Uganda bis in den Südsudan führen. Die Bahn soll Staus verringern, Frachten transportieren, und den regionale Handel fördern. So weit so gut, wäre da nicht der Geldgeber für des Projekts, eine chinesische Import-Export Bank.

China finanziert seit Jahren Prestigebauten und Infrastrukturprojekte in Afrika und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: einerseits zieht China die Afrikanischen Länder so politisch auf seine Seite, andererseits will das Land seinen Rohstoffhunger in Afrika stillen: Im Norden Kenias wurden Ölvorkommen entdeckt und die braucht China dringend für seine boomende Wirtschaft. Aus demselben Grund finanzieren die Chinesen auch den Bau einer Bahnstrecke in Äthiopien, dort baut ein chinesisches Konsortium ein Kohlekraftwerk.

Bei der Eröffnung der Bahnbaus in der kenianischen Hauptstadt Nairobi hat der kenianische Präsident das Projekt als sein Vermächtnis an Kenia bezeichnet. Viele Kenianer sind über die Umstände des Baus aber nicht glücklich: Es habe keine Ausschreibung für das viel zu teure Projekt gegeben. Gebaut wird ein Großteil der Strecke von einer chinesischen Firma.