Neue Ermittlungen im Fussball-Wettskandal

Die vom Fußball-Profi Dominique Taboga ausgelösten Ermittlungen im österreichischen Wettskandal haben offenbar nach der Polizeibefragung von rund 20 beschuldigten Fußballspielern weitere Geständnisse gebracht. Beim SV-Grödig zeichnet sich die Suspendierung zumindest eines Spielers ab und in Vorarlberg ist ein Ex-Spieler und mittlerweile Nachwuchs-Trainer suspendiert worden. Im Bundeskriminalamt geht man davon aus, dass ein Teil einer kriminellen Vereinigung ausgehoben worden ist.

Mittagsjournal, 29.11.2013

Die Kriminalisten sprechen von einer Zelle einer kriminellen Vereinigung, die sie offenbar ausgehoben haben. Derzeit gibt es zumindest Aussagen über 17 manipulierte Fußball-Spiele aber die ganze Dimension des Wettbetrugs ist noch nicht bekannt, sagt Dieter Csefan, Ermittlungsleiter in der Task Force Wettbetrug des Bundeskriminalamts.

Klar ist jetzt auch die Chronologie der Ermittlungen. Dank kriminalistischer Maßnahmen wie Telefonüberwachung und dank Aussagen von Ex-Kapfenberg und Grödig-Spieler Dominique Taboga sind die Ermittler auf Johannes Lamprecht gekommen, einen Ex-Spieler und nunmehr festgenommenen und suspendierten Klagenfurter Teammanager.

Dass nun gegen insgesamt 31 Spieler ermittelt wird, ist vor allem auf eine beschlagnahmte Spielerliste zurückzuführen. Einer der Spieler ist schon verstorben. Es dürfte sich um Adam Ledwon handeln. Ein weiterer Name auf der Liste dürfte Dietmar Berchtold sein, der als Trainer der Vorarlberger Nachwuchsakademie suspendiert worden ist. Und der SV Grödig dürfte um ein Uhr weitere Maßnahmen einen oder mehrere Spieler betreffend bekannt geben, bei der gestrigen Befragung von 20 Spielern als Beschuldigte scheint es strafmildernde Geständnisse gegeben zu haben. Ex-Teamspieler Sanel Kuljic und seine Anwälte hingegen dementieren jegliche Verwicklung, obwohl die Ermittler Kuljic als eine Zentralfigur sehen.

Freilich aber gilt die Unschuldsvermutung und offenbar sind viele wegen Spielsucht und auch durch Drohungen zu Spiel-Manipulationen verleitet worden. Im Zentrum scheinen DSV Leoben, Kapfenberg und SV Grödig zu stehen. Der Zeit im Bild und Ö1 liegt auch ein Einvernahme Protokoll vor, in dem etwa das 0:4 des KSV gegen Sturm im Oktober 2010 als mutmaßlich manipuliert erwähnt wird, ebenso ein 0:2 des KSV gegen Rapid und ein 3:0 von Ried gegen DSV Leoben schon im Mai 2005. Offenbar ist es bei einigen Spielen auch misslungen, Spiele zu manipulieren, statt zu verlieren hat ihre Mannschaft beispielsweise unentschieden gespielt.

Meldestelle

Das Bundeskriminalamt hat eine Meldestelle für Verdachtsfälle von Wettbetrug eingerichtet - mit der Email-Adresse:
wettbetrug@bmi.gv.at
Hier können sich betroffene Spieler aber auch andere Hinweisgeber vertrauensvoll und - wenn gewünscht - auch anonym melden.