WTO auf Bali: Ringen um globalen Freihandel

Auf Bali tagt ab heute die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO). Bis Freitag geht es einmal mehr darum, den globalen Handel weiter zu öffnen, Schranken abzubauen und die Regeln für den Kauf sowie Verkauf von Waren anzugleichen. Bisher hat die WTO mit ihren fast 160 Mitgliedern wenig vorangebracht.

Morgenjournal, 3.12.2013

Investitionen und Arbeitsplätze

Im Jahr 18 ihres Bestehens gibt es für die WTO zwei Szenarien: Die Konferenz endet ohne Einigung, dann ist die Existenz der WTO in Frage gestellt. Oder es gelingt zumindest in einigen Punkten ein Kompromiss, um den weltweiten Warenverkehr einfacher sowie schneller zu machen. Seit drei Monaten steht der Brasilianer Roberto Azevedo an der Spitze der WTO. Er präsentiert sich entschlossen, dem Abkommen, das vor zwölf Jahren in Doha begonnen hat und kaum vom Fleck kommt, neuen Schwung zu geben.

Weniger Bürokratie, geringere Zölle, mehr Startchancen - gleichsam eine Markplatzordnung für alle Länder auf allen Kontinenten - das ist das Ziel, das Roberto Azevedo anstrebt. Nach Berechnungen mehrerer internationaler Wirtschaftsorganisationen würde ein gemeinsames Regelwerk spürbar Kosten senken, Investitionen auslösen sowie helfen Arbeitsplätze zu schaffen.

Ergebnis dringend nötig

Doch auch die Entwicklungs- und Schwellenländer untereinander sind sich alles andere als einig. Bei manchen Staaten prägt der Hang zum Protektionismus die Position. Die exportorientierten Länder hingegen wollen mehr Marktchancen durch weniger Auflagen. Das entspricht auch dem Ansatz der EU, die in Bali mit einer Stimme sprechen will. WTO-Generaldirektor Robert Azevedo ist damit mehrfach gefordert - er braucht ein Ergebnis, damit die Staaten die Organisation weiterhin als bedeutend wahrnehmen.

Von diesem ist die WTO nach wie vor entfernt, zu Beginn der Konferenz liegen höchstens Fragmente eines unterschriftsreifen Abkommens auf dem Tisch. Manche Länder haben ihre Zusagen zurückgezogen oder neue Vorbehalte angemeldet. Gleichzeitig werden bilaterale Abkommen vorangetrieben, wie zwischen der EU und den USA.

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