"Breiviks Erklärung" von Milo Rau in Wien

Im Sommer 2011 hat Anders Breivik in Norwegen 77 Menschen ermordet - die meisten davon Kinder und Jugendliche. Im April 2012 hat er seine Tat dann vor einem Gericht in Oslo verteidigt. Und genau diese Rede bringt der Schweizer Regisseur Milo Rau heute in Wien auf die Bühne.

Milo Rau

(c) EPA/YURI KOCHETKOV

Kulturjournal, 11.12.2013

Seit einem Jahr ist der Schweizer Regisseur Milo Rau mit seiner Performance "Breiviks Erklärung" quer durch Europa unterwegs. Bekannt geworden ist er mit seinen szenischen Rekonstruktionen von realen Ereignissen, etwa den Moskauer Prozessen gegen Pussy Riot oder den letzten Tagen der Ceauscescus.

Nicht immer stoßen diese Inszenierungen auf Zustimmung. Das Theater in Weimar etwa wollte "Breiviks Erklärung" aus moralischer Verantwortung nicht zeigen. Und erst vor wenigen Tagen wurde die Aufführung im flämischen Parlament untersagt - allerdings aus anderen Gründen. Die rechtsextreme Partei Vlaams Belang nannte die Inszenierung eine "Provokation und eine Anschwärzung aller Nationalisten". In Wien ist das Stück heute Abend zu sehen und zwar in der Akademie der bildenden Künste.