Zentralmatura: Weitere Schülerproteste

In ganz Österreich protestieren heute Schüler gegen die geplante Zentralmatura. Initiiert wurden die Demonstrationen von der Aktion Kritischer Schüler. Dieser SPÖ-nahen Schülervertretung erschien die Einigung der von der ÖVP-nahen Schülerunion dominierten Bundesschulvertretung mit dem Bildungsministerium unzureichend.

Mittagsjournal, 12.12.2013

Schüler als Versuchskaninchen?

"Zentralmatura, nein danke", skandieren die Schülerinnen und Schüler in der Herrengasse im ersten Wiener Bezirk. Rund viertausend protestieren lautstark. Sie sind nicht zufrieden mit den Änderungen an der Zentralmatura, auf die sich die Bundesschülervertretung erst Anfang der Woche mit dem Unterrichtsministerium und dem Bundesinstitut für Bildungsforschung (bifie) geeinigt hat. Was beschlossen wurde, sei zwar gut, aber es fehlten wichtige Punkte, sagt Claudia Satler, die Bundesvorsitzende der Aktion Kritische Schüler, unter anderem die Zulassung von Wörterbüchern bei der Matura. Die Zentralmatura verunsichere viele. Die Schüler sehen sich als Versuchskaninchen. Satler glaubt aber, dass die Zentralmatura funktionieren kann, wenn noch nachgebessert wird.

"Verzweifelte Lehrer"

Auch in Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg gehen die Schüler auf die Straße. Rund tausend Schüler sind es in Dornbirn. Kurt Bührle, Streikleiter der Sozialistischen Jugend erklärt, die geplante Zentralmatura rege deshalb so auf, weil sie nicht durchdacht oder ausgereift sei, Lehrer seien verzweifelt und überfordert.

Etwa 200 Schüler haben heute in Innsbruck am Innsbrucker Landhausplatz demonstriert. Ihr Protest richtete sich nicht nur gegen die Zentralmatura, sondern auch gegen das neue Lehrerdienstrecht, so Schulsprecher Florian Pichler.

Nach Angaben der Polizei sind sämtliche Kundgebungen bisher ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.